Nein, sie haben keine Trecker, mit denen sie auf ihre Lage aufmerksam machen könnten. Und an den Schienen kleben sie sich auch nicht fest. Der Protest der Bahnnutzerinnen und -nutzer, die eigentlich nicht mehr einfordern als einen zuverlässigen Verkehr auf der Strecke des RE10 oder zumindest eine verlässliche Kommunikation, macht sich täglich auf verlassenen Bahnsteigen und in überfüllten Zügen Luft. Viele haben der Bahn den Rücken gekehrt, obwohl sie es nicht wollen. Offizielle Zahlen dazu gibt es nicht, aber die Abkehr von der Bahn ist greifbar.
Zwischen Kleve und Krefeld ist, so scheint es, nur noch auf eines Verlass: Irgendein Zug fällt immer aus, irgendein Stellwerk ist immer kaputt. Wohlgemerkt: Auf einer mit allein fast 90 Millionen Euro Bundesmitteln sanierten Strecke – bei der man die Kabel vergaß, so dass viele der hochmodernen Stellwerke den Verkehr einfach nicht abwickeln wollen. Jetzt kam nach Angaben der Bahn auch noch Regen dazu – die alten Kabel sind buchstäblich abgesoffen.
Dieses Problem immerhin wolle man bis Ende des Jahres lösen. Bis dahin sollen passende, moderne Lichtwellenleiter-Kabel verlegt werden – wenn sie denn geliefert werden können. Bestellt seien sie, erklärt Dr. Marcus Schenkel, Leiter Infrastrukturprojekte West bei der DB Netz AG, „aber sie wissen ja, wie der Markt aussieht.“
Interessiert viele der Anwesenden nicht mehr, die am vergangenen Donnerstagabend nach Weeze ins Bürgerhaus gekommen sind, um sich die Übergabe der Petition zum RE 10 (das KB berichtete) anzusehen. Mehr als 6.000 Menschen habe…