Kein Lehrermangel an den Kevelaerer Grundschulen

Bundesweit fehlt es an Nachwuchs im Lehrerberuf. Besonders an Grundschulen fehlt schon jetzt Lehrpersonal. Bis 2025 könnten laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung etwa 35.000 Lehrerinnen und Lehrer allein an den Grundschulen fehlen. Auch in NRW ist der Lehrermangel an Grundschulen allgemein groß: Etwa jede dritte Stelle war zu Beginn des Jahres unbesetzt. Im vergangenen Schuljahr sind 5,1 Prozent des Unterrichts an den Schulen in NRW ausgefallen, wie Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) Ende Dezember 2018 in Düsseldorf mitteilte. 3,8 Prozent des Unterrichts wurden ersatzlos gestrichen, 1,3 Prozent durch eigenverantwortliches Arbeiten ersetzt.
Neues Schuljahr
Wie ist die Lage in Kevelaer zu Beginn des neuen Schuljahres? Das Kevelaerer Blatt hat sich in Bezug auf die Lage an den Grundschulen in Kevelaer umgehört.
Dagmar Wintjens ist Schulaufsichtsbeamtin für den Kreis Kleve. Die Kevelaerer Grundschulen sieht sie gut aufgestellt; viele Lehrkräfte aus anderen Orten wechseln gerne in die Marienstadt und bei Quereinsteigern wird die Fachlichkeit und Eignung durch die Leiter der Grundschulen streng geprüft und somit auch gewährleistet. „Gerade die geburtenstarken Jahrgänge der Lehrkräfte gehen nun vermehrt in Rente, neu ausgeschriebene Stellen sind nicht immer gut zu besetzen, aber die Unterrichtsversorgung in Kevelaer ist gewährleistet“, meint sie. Die Pflichtstunden seien alle abgedeckt; was nicht immer möglich ist, sind verschiedene Arbeitsgruppen (AG) oder zusätzliche Förderstunden, etwa für Lese- und Rechtschreibtraining.
Andreas Berndt leitet mit der St.-Antonius-Grundschule die größte Grundschule im Kreis Kleve. Lehrertechnisch ist sie im Verhältnis von Schülern zu Lehrern unterbesetzt, aber insgesamt ist die Lehrpersonalsituation auch durch einige qualifizierte Quereinsteiger gut: „Wir können die maximal vorgeschriebene Stundenzahl inklusive Förderstunden anbieten.“
Ähnlich positiv ist die Lage an der St.-Hubertus-Grundschule in Kevelaer: „Alle Pflichtstunden sind abgedeckt. Teils wurden zu uns auch Lehrer von anderen Schulen abgeordnet. Wir sind voll besetzt mit ausgebildeten Lehrern und auch unser musischer Zweig läuft weiter“, so Leiterin Helga Dückers-Janßen.
„Voll ausgebildete Lehrer“

Anna Molderings leitet die Wettener Grundschule: „Unser Personal ist besetzt. Unser Kollegium besteht komplett aus voll ausgebildeten Lehrern.“ „Wir können die maximale Stundenzahl für alle Klassen unterrichten“, meint auch Tanja Kocken, Schulleiterin der Twistedener St.-Franziskus-Grundschule: „Wir haben keine Seiteneinsteiger und auch unsere Kooperation mit dem Musikverein läuft weiter, sodass unsere Schüler nach Wunsch zusätzlich zum Unterricht einmal wöchentlich an Flötenunterricht teilnehmen können.“ Margarete Wahlen von der Overberg-Grundschule in Winnekendonk kommt für dieses Schuljahr zu dem Fazit: „Wir sind gut ausgestattet, es gibt personaltechnisch aktuell keinen Grund zur Klage.“
Es wird wohl keinen Unterrichtsausfall geben

Anders als in Ballungsgebieten ist die Lehrpersonalsituation hier in Kevelaer an den Grundschulen gut und es wird für die Schülerinnen und Schüler – auch wenn es manche sich vielleicht wünschen würden – wohl keinen Unterrichtsausfall geben.
Die Situation an den beiden weiterführenden Schulen in Kevelaer wurde durch das KB aktuell nicht beleuchtet. Gerade an der Gesamtschule könnte sich die Personalsituation kritischer als an den Grundschulen gestalten.