Kaufmann und Unternehmer in Sachen Holz

Er war ab 1954 ehrenamtliches Vorstands-Mitglied der Spar- und Darlehnskasse eGmbH Kevelaer und gehörte später dem Aufsichtsrat an. Er brachte 1971 die Fusion mehrerer Spar- und Darlehnskassen mit auf den Weg und wurde Vorsitzender des Aufsichtsrats der neuen Volksbank eG Kevelaer. In diesem Amt wirkte er bis zu seinem Ausscheiden 1985.
„Herr Neuhaus, den man als handfesten Genossenschaftler bezeichnen kann, wurde wegen seiner allzeit verbindlichen Art von den Mitgliedern geschätzt…“, hieß es in einer Laudatio. 31 Jahre lang hatte der Kaufmann und Unternehmer in Sachen Holz sich für das Institut eingesetzt.
Beim Abschied lag ein schwerer Schicksalsschlag wenige Jahre zurück: Im Sommer 1981 war seine Holzhandlung einer Brandstiftung zum Opfer gefallen.
Es war ein hoffnungsloser Kampf gewesen: Der heftige Wind in dieser Nacht hatte den Brand im riesigen Holzlager immer wieder angefacht. Der Brand war weithin zu sehen – und zu hören: Es krachte und zischte aus dem lichterloh brennenden Lager. Nicht einmal die gerade eröffnete, von der Familie Neuhaus in unermüdlicher Arbeit geschaffene Ausstellungshalle konnte gerettet werden.
Das Großfeuer griff auf die Wohnhäuser Nr. 50 und 62 über. In letzter Minute retteten mutige Wehrmänner die 84 Jahre alte Petronella Blockhaus aus ihrer brennenden Wohnung. Das Haus, in dem die Frau 30 Jahre gewohnt hatte, wurde – wie alles auf dem Betriebsgelände – zerstört. Sechs Menschen wurden aus dem Haus geholt. Nachbarn wurden gewarnt, das Feuer könne sich ausweiten.
Und das tat es: Weitere sechs Häuser wurden zum Teil erheblich beschädigt. Allein der Verlust der Holzhandlung wurde mit drei Millionen Mark beziffert.
Unvergessen ist die Tat auch deshalb, weil sie Teil einer Serie von neun Brandstiftungen war, die die Stadt in Angst versetzte. Fast jede Nacht heulten die Sirenen – und jeder wusste: Der Feuerteufel hatte erneut zugeschlagen. Innerhalb weniger Tage brannte es bei Butzon & Bercker (zweimal), bei den Gebrüdern Tebartz, bei Neuhaus, bei Zumkley, an Tankstellen und einem Gehöft.
Eine zehnköpfige Sonderkommission der Kriminalpolizei ermittelte innerhalb von 14 Tagen einen tatverdächtigen, 19 Jahre alten Kevelaerer. Er legte ein Geständnis ab.
An einen Neubau der Holzhandlung Neuhaus auf dem angestammten Gelände war wegen verschärfter Bauvorschriften für den Innenstadtbereich nicht zu denken. Hans Neuhaus entschied sich für ein Grundstück auf dem ehemaligen Sportplatz an der Feldstraße.
Mit dem Namen von Hans Neuhaus ist auch die Kevelaerer Wäh­lergemeinschaft (KWG) verknüpft. 1964 errang sie drei Ratssitze. Sie wurden von Hans Neuhaus, Ernst Gerats und Hans Goemans besetzt. Bei der Bürgermeisterwahl – Peter Plümpe siegte – bewarb sich Hans Neuhaus für die KWG um den Posten des ersten Vizebürgermeisters. Aber Karl Dingermann (CDU) setzte sich durch. Neuhaus wurde zweiter stellvertretender Bürgermeister. Fünf Jahre später zog Neuhaus erneut in den Stadtrat – nun für die CDU, nachdem sich die KWG aufgelöst hatte.
Hans Neuhaus starb im November 1987. Er hinterließ seine Frau Agnes, geb. Weis, und seine drei Söhne mit ihren Familien, Karl-Hans und Birgitt Neuhaus mit Ruth und Marc, Franz-Josef und Gertrud Neuhaus sowie Michael und Wilma Neuhaus.