Kastaniensterben erreicht Hubertus-Grundschule

Jetzt hieß es Abschied nehmen. Schüler und Mitarbeiter der St.-Hubertus-Grundschule waren gleichermaßen traurig über die Nachricht. Die zwei großen Kastanienbäume auf dem Schulhof  mussten gefällt werden. So hieß es ein letztes Mal: Kastanien sammeln für die Herbstdeko. Seit einiger Zeit war klar, dass die Pflanzen erkrankt waren. Mittlerweile war mit bloßem Auge zu erkennen gewesen, dass sie nach und nach absterben würden.
Johannes Baaken vom Bauhof der Stadt Kevelaer berichtet, dass die beiden Roßkastanien mit dem Erreger Pseudomonas syringae infiziert waren. Bisher gibt es keine Möglichkeit diese Krankheit zu bekämpfen und einen befallenen Baum zu retten. Sie führt schlussendlich zum totalen Absterben. Zu Beginn dieses Jahrtausends trat die Erkrankung erstmalig in Deutschland auf und entwickelt sich so stark, dass bereits vom „Kastaniensterben“ gesprochen wird. Die Kastanien auf dem Alten Markt in Winnekendonk, die auch gefällt werden mussten – das KB berichtete –, waren von dem gleichen Erreger befallen gewesen.
Gepflanzt worden waren die Kastanien an der Schule um das Jahr 1950. Seitdem sie zu mächtigen Bäumen herangewachsen waren, hatten sie Jahr um Jahr für ein Stück Natur auf dem betonierten Hof gesorgt. Im Frühling erfreuten sie die Menschen mit ihren Blüten. An heißen Sommertagen spendeten sie wohltuenden Schatten, und im Herbst ließ sich in dem raschelnden Laub herrlich toben.

Die Erdarbeiten weckten das Interesse der Kleinen.

Die Erdarbeiten weckten das Interesse der Kleinen.


Sehnsüchtig erwarten Kinder seit jeher das Herabfallen der stacheligen Früchte. Und wenn dann die Hülle den glänzend-braunen Kern freigibt, wird fleißig gesammelt. Ganze Tüten schleppen die Kleinen nach Hause, um niedliche Kastanienmännchen oder phantasievolle Tiergestalten zu basteln.
Gleich zu Beginn der Herbstferien starteten die notwendigen Arbeiten. Wenn alles gut verläuft, wird zu Schulbeginn der geplante Niedrigseilgarten fertig sein. Dort werden bald die Kinder ihre Kletterkünste zeigen können. Aber leider wird nichts den Schatten ersetzen können, den die großen Bäume im Sommer gespendet haben. Das bedauern besonders die Mitarbeiterinnen der Oase. (chu/Foto: ahu)