Ich habe mir mal sagen lassen, Mechel, dass man die Herbstferien früher auch „Kartoffelferien“ genannt hat, weil die Kinder damals noch bei der Ernte helfen mussten und daher keine Zeit hatten, die Schule zu besuchen.

Nach dem Krieg waren in Kevelaer noch viele Familien Selbstversorger. Sie lebten in kleinen Häusern und besaßen einen großen Garten.

Da, wo heute hinter dem Kreuzweg die Clemenskapelle steht, hatte die Kirche Parzellen von vier mal hundert Metern Land verpachtet, das die Gärtner liebevoll beackerten. Das Wasser zum Gießen der Pflanzen wurde aus der nahe gelegenen Ley herbeigeschafft.

Wenn die Kartoffeln Laub angesetzt hatten, ging die Arbeit für die Kinder los.

Jetzt mussten die schwarz-roten Larven und die gelb-braun gestreiften Käfer abgesammelt werden. Die kamen dann in leere Konservendosen und wurden anschließend dem Feuertod übergeben. Heute wissen die meisten Kinder wahrscheinlich schon gar nicht mehr, wie so ein Kartoffelkäfer aussieht.

Mit dem Herbst vertrocknete dann das Laub und die Ernte konnte beginnen.

Dafür gab es eine besondere Gabel mit stumpfen Zinken, damit die edlen Früchte möglichst schonend aus der Erde geholt werden konnten.

Das Einsammeln der Knollen üb…