Eine endgültige Absage des Straßenkarnevals gibt es noch nicht

Karnevalsfreunde Twisteden warten noch ab

Im vergangenen Jahr fuhren die „Karnevalsfreunde Twisteden” mit einem Karnevalswagen und kleinem Autokorso durch das Dorf. Foto: KB-Archiv

Für Winnekendonk stand es schon länger fest, Kevelaer hat nun nachgezogen: Nicht nur der Sitzungs- auch der Straßenkarneval fällt in diesem Jahr erneut flach. In Twisteden ist die Situation rund um den Straßenkarneval noch unklar.

Die „Karnevalsfreunde Twisteden e.V.“ (KFT) wollen mit ihrer Entscheidung vorerst warten. „Wir warten, bis es eine Coronaschutzverordnung gibt, die über das Karnevalswochenende hinaus geht“, erklärt Präsident Rolf Roosen. Was hingegen bereits feststehe: „Es wird definitiv keine Indoor-Veranstaltungen geben.“ 

Aber auch ein großer Umzug werde „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ nicht stattfinden. Denn selbst im Falle einer rechtlich unbedenklichen Durchführbarkeit gebe es ein riesengroßes Problem: Wenn sämtliches Karnevalstreiben im weiten Umfeld abgesagt ist, ziehe man unter Umständen Menschenmengen an, bei denen man davon ausgehe, „dass es unkontrollierbar wird“.

Roosen selbst geht ohnehin nicht davon aus, dass es Lockerungen im Rahmen der Coronaschutzverordnung geben wird. Die derzeitige Verordnung für Nordrhein-Westfalen ist vorerst gültig bis zum 9. Februar. Danach werde man vermutlich Genaueres wissen, sagt Roosen, der zumindest die Hoffnung auf eine Outdoor-Veranstaltung unter strengen Regeln noch nicht aufgegeben hat. „Wir werden das Maximum machen, was wir machen dürfen.“ Dass dieses Maximum – wenn überhaupt – sehr minimalistisch ausfallen wird, darüber sind sich die „Karnevalsfreunde“ allerdings im Klaren. Deshalb: Eine konkrete Absage des Twistedener Karnevalszuges gibt es zwar noch nicht, im üblichen Umfang wird es ihn aber definitiv nicht geben. „Am Ende des Tages entscheidet immer der gesunde Menschenverstand“, betont Roosen, der zwar leidenschaftlich gerne als Karnevalist unterwegs, sich seiner Verantwortung gleichzeitig aber bewusst ist.

Karneval im Sommer?

Für alle Jecken gibt‘s dennoch gute Neuigkeiten: Im Rahmen der diversen Planungsunsicherheiten sei eine neue Idee geboren, verrät Roosen. Eine Open-Air-Veranstaltung unter dem Namen „Twester Summer Jeck“ könnte im Sommer für Karnevalsstimmung sorgen. 

Und nicht nur das – auch der Vereinskasse würde ein solches Event nicht schaden. Gut sieht‘s da momentan nämlich nicht aus, erklärt der Vereinspräsident. Nach zwei Jahren Corona-Pause und einer sturmbedingten Absage des Zuges in 2020 sei das Loch in der Kasse nicht mehr zu leugnen. Gegen Ende des Jahres könne es – besonders im Falle eines kompletten Ausfalls in 2022 – dann wirklich knapp werden, „sodass wir als Verein dann überlegen müssen, ob wir aufhören müssen“ bzw. wie man den Verein weiter am Leben halten könne.

So weit möchte der Twistedener derzeit allerdings noch nicht denken. Optimismus bewahren, Ideen entwickeln und weiter kreativ bleiben – so lautet die Devise für die „Karnevalsfreunde“.