Karl Timmermann wird 65 Jahre alt

Zurückblicken möchte Karl Timmermann schon. „Aber nicht zu lange“, sagt der Musiker, Entertainer, Autor, Benefizgala-und Weihnachtskonzertveranstalter aus Kevelaer. „Es soll bitte nicht heißen: Das war sein Leben“, betont Timmermann mit einem Lachen. Am Samstag, 21. Januar 2017, darf Karl Timmermann aber dennoch einen kurzen Rückblick auf seine vergangenen 65 Jahre werfen. Denn die sind gespickt mit „Höhen und Tiefen“, wie er selbst betont.
Am 21. Januar 1952 erblickt Karl Timmermann als Nesthäkchen in Mörmter bei Xanten das Licht der Welt. Hier wächst er mit acht Geschwistern auf einem Bauernhof auf. Die Liebe zur Musik entdeckt der jüngste Spross der Familie schon sehr früh – sie wird sich wie ein roter Faden durch sein Leben ziehen.
Sein Studium auf Lehramt absolviert Karl Timmermann in Münster. Hier lernt er auch seine Frau Renate kennen, die er 1975 vor den Traualtar führt. Sie ist es, die ihm in allen Lebenslagen den Rücken stärkt. Schon bald wird Kevelaer, auch berufsbedingt, zur Heimat.
Von hier aus führt der morgendliche Weg direkt zum Schulgebäude an der Hüls. 41 Jahre und 18 Tage unterrichtet er Kinder und Jugendliche von der 5. bis zur 10. Klasse, begleitet diese als Klassenlehrer. Der musikalische Unterricht, wen wundert es, liegt ihm besonders am Herzen. Der dreifache Vater beherrscht die Fähigkeit Kinder und Jugendliche für Musik zu begeistern, entdeckt unter ihnen sogar verborgene Talente.
Anfang der 1990er-Jahre nimmt auch seine Kariere als Musiker, Komponist und Entertainer volle Fahrt auf. Sein legendärer Auftritt als Barry-Gibb-Double in der Rudi-Carrell-Show aktiviert eine Kette von Zufällen, woraus unter anderem auch „Weihnachten am Niederrhein“ entsteht.
Darüber hinaus wird Karl Timmermann zum Organisator zahlreicher Benefizkonzerte. Die Tsunamikatastrophe in Thailand, Weihnachten 2004, setzt in der Familie Timmermann einen Drang zur Hilfe frei. Nach Rücksprache mit dem damaligen Kevelaerer Bürgermeister Dr. Axel Stibi stampft Karl Timmermann innerhalb weniger Tage ein Benefizkonzert zugunsten der Tsunamiopfer aus dem Boden. Der Erfolg gibt ihm Recht. Die Idee, mit Musik helfen zu können ist geboren. „Ich bin kein Millionär“, sagt der Sänger. „Aber ich kann auf der Bühne stehen, ein Programm machen und singen“, führt der Organisator weiter aus, „also kann ich helfen“.
Zahlreiche Institutionen, darunter Aktion Pro Humanität, der Förderverein krebskranker Kinder e.V. in Köln, die Macedonienhilfe, die Hermann-van-Veen-Stiftung und nicht zuletzt die Lebenshilfe Gelderland werden Begünstigte seiner Konzerte. Sein unermüdliches Engagement gehört den benachteiligten Menschen. Ihm liegen die Vergessenen, besonders die Kinder am Herzen.
Zwischendurch überlegt er sogar den Lehrerberuf an den Nagel zu hängen. Denn sein Hobby Musik zu machen, das auch zunehmend Fernsehauftritte zur Folge hat, sorgt dafür, dass das Leben nicht so normal ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Hinzu kommen Neider und Rückschläge. Doch Timmermann hat längst nicht mehr den Anspruch, es jedem Recht zu machen. Er wird zunehmend gelassener.
2002 trifft die Familie ein persönlicher Schicksalsschlag. Sein kranker Sohn Mark stirbt im Alter von nur 22 Jahren. Kurz darauf macht sich der Autor Karl Timmermann daran, das Leben seines behinderten Kindes zu dokumentieren. In seinem Buch „Du liebtest das Leben“ beschreibt er die authentische Geschichte eines Menschen, der voll Freude am Leben teilnahm. Der schwere Verlust schweißt die Familie zusammen, lässt sie nach vorne schauen und neue Ziele verfolgen.
Ideen sind auch für die kommenden Jahre reichlich vorhanden. Dazu gehört die Entstehung eines Musicals. „Ja, es ist ein dicker Brocken, aber es nimmt Formen an“, verrät der Komponist. Gemeinsam mit seinem Freund Jürgen Rust reifen die Gedanken zum Musical „Die Weihnachtsreise“, das – wahrscheinlich in zwei Jahren – im Konzert-und Bühnenhaus Kevelaer aufgeführt werden soll.
Nein, ausruhen auf seinem Erfolg möchte sich Karl Timmermann auf gar keinen Fall. „Ich bin kein Couch Potato“, scherzt der Kevelaerer, der zudem liebend gerne für seine zwei Enkelkinder da ist, mit ihnen spielt oder, wie könnte es anders sein, musiziert. Ja, ein kleiner Rückblick, verbunden mit einem Wunsch, darf sein. „Ich möchte noch lange gesund bleiben, damit ich noch viel Musik machen kann“, hofft Timmermann, „und wenn ich anderen damit eine Freude machen oder gar helfen kann, dann ist es gut“, fügt er mit bewegenden Worten hinzu.
Wir sagen Danke und herzlichen Glückwunsch, Karl Timmermann!