Kävels Platt mit Knubbels

Schon in der Überschrift ist der erste „Knubbel“ zu lesen: „mit“ statt „met“. Und so höre ich dann hin und wieder bei meinen Gesprächen mit den Leuten, dass sie ab und zu mal einen „platten“ Ausdruck lesen, den der Kevelaerer gerne etwas anders geschrieben sieht.
Mechel und ich kommen ja bekanntlich auch nicht direkt aus Kevelaer; wenn unser Platt sich hier und da „en begge“ = ein bisschen anders anhört, so erkennen wir beide doch den Theodor Bergmann als den Sachverständigen an, wenn es um Kävels Platt geht und richten uns nach seiner Schreibweise.
Da steht zum Beispiel in seinem Bändchen „Maisüches on Heijblumme“: „Sit es en begge gedöldeg!“, so schrieb er und er meinte „ein bisschen“. Er konnte nicht anders, als so zu schreiben, wenn auch die Aussprache sich mehr nach „en beche“ anhören sollte.
Herrlich – dieses Platt. Da kann man dem entrüsteten Vater aus Bergmanns Feder nur recht geben, wenn er seinem heimgekehrten und „hochdeutsch gebildeten“ Sohn den Vorwurf macht: „Wat Düwelsjong, wat es dann dat, hätt gej verlehrt et Kävels Platt?“
Und die Strafe, dass Sohnemann seine Modertaal so vernachlässigt hat, folgt auf dem Fuße und er ruft erschreckt: „O weh! Verdummde Haerek!“
Also liebe Leute: Lasst uns platt keuern, mit all den Schattierungen und Abwandlungen, die unser Dialekt hergibt – mit und ohne Knubbels.
Und wie immer fügt meine liebe Mechel kurz und trocken an: „Lott se mer all kwattse on kwärke – op Kävels, Stroals on Gelders Platt. Ok wenn et sich mäj en begge schräg anhört.“
Euer Hendrick