Jagdhornbläser in besonderem Ambiente

Unter den Füßen knisterndes Laub und Gehölz statt eines festen Kirchenbodens, einfache Holz- statt bequemer Gebetsbänke: Es war ein ungewöhnliches Ambiente, das sich die Jagdhornbläsergruppe des Hegering Kevelaer-Weeze da ausgewählt hatte.

Statt einer Kapelle oder Kirche hatte sich die Gruppe diesmal ein riesiges Buchenwaldstück am Saarbrocksweg im Kalbecker Forst ausgesucht. Von einem Mitglied organisierte man sich einen Lastwagen als Messebühne, rahmte die Messe musikalisch ein und brachte den gut 100 Menschen dort die „Steirische Jägermesse“ von Johann Cescutti zu Gehör.

„Wir blasen ja jedes Jahr zu Ehren des Heiligen Hubertus – mal in Kevelaer, mal in Weeze“, erläuterte Josef Bohlen als Vorsitzender des Hegerings Kevelaer-Weeze die uralte Tradition.
Vor zwei Jahren war man schon mal in der Basilika gewesen. „Jetzt haben wir einen Waldbestand gesucht, der dazu passt“, war der nach dem großen Sturm vom Januar nur schwer zu finden gewesen.

Schließlich war der Verein auf der Waldfläche von Max Elverfeldt am Kalbecker Forst fündig geworden. „Wir haben ja auch eine Kapelle in Kalbeck, aber das war für uns sofort klar, das machen wir. Und es hat sich gelohnt – der Himmel ist für uns aufgegangen“, lobte er das musikalische Ereignis im Sonnenlicht.

Hinhören als Botschaft

Auch der Weezer Pfarrer Klaus-Martin Niesmann, der die Messe zelebrierte, zeigte sich begeistert: „Die kamen auf uns zu und fragten von sich aus an. In der Kirche klingt das auch toll, aber im Wald hier ist das ein Genuss. Das klingt einfach – und das ist Kirche vor Ort.“
Zuvor hatte der Gottesmann in seiner Predigt vom „Hinhören“ gesprochen und auf die Legende des Jäger-Schutzpatrons, des heiligen Hubertus, verwiesen.

Der hatte bei der Jagd einen Hirsch erblickt, zwischen dessen Geweih auf einmal ein strahlendes Kreuz erschien und eine Stimme ihm sagte: „Hubertus, ich erlöse Dich, dennoch verfolgst Du mich.“ Daraufhin hatte Hubertus die Waffe weggeworfen und war ein Heiliger geworden. „Er hat sein Leben so gestaltet, dass er gehört hat, auch später als Bischof und Missionar“, unterstrich Niesmann.

Sowohl Musiker als auch die Gäste waren von dem einstündigen Ereignis bewegt. „Das war wunderbar von der Atmosphäre, die Umgebung passt“, sah es der technische Leiter der Bläsergruppe, Karl Bollen, als „Wohltat“ an, da zu spielen. „Es hört sich ja vorm Treiben auch eindrucksvoll an.“

Beides habe was für sich, meinte der Gocher Uwe Hoppe: „Aber hier ist es authentischer.“ Und die Wemberin Gaby Dicks fasste es charmant so zusammen: „Das war sehr feierlich, eine schöne Atmosphäre, an der freien Luft, total kinderfreundlich. Die Jäger gehören in den Busch.“