Irrland plant Baumhäuser zum Übernachten

Mit einer Präsentation im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung hat sich in der vergangenen Woche ein Gerücht bestätigt, das in Twisteden schon länger die Runde macht: Der Freizeitpark „Irrland“ beabsichtigt, ergänzend zum Park einfache, naturnahe Übernachtungsmöglichkeiten in Form von etwa 20 Baumhäusern anzubieten. Das Angebot soll sich ausschließlich an Familien mit Kindern richten.

„Viele Familien würden gerne zwei oder drei Tage bleiben und sowohl Irrland als auch Kevelaer und Umgebung entdecken“ heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Die Idee, sehr einfache, abenteuerliche Baumhäuser anzubieten, habe das Irrland-Team durch eigene Erfahrungen in Süddeutschland entwickelt.

Kinder, die in heutigen Betonwüsten aufwachsen müssen, seien fasziniert von dieser Art des Naturerlebens zusammen mit ihren Eltern. Dabei lege das Irrland-Team bewusst Wert auf absolute Naturnähe: Geplant seien einfache Baumhäuser aus Holz, ohne Fernseher und Internetzugang. Sanitäranlagen sollen in einem zentralen Gebäude untergebracht werden. Parkplätze stehen im angrenzenden Irrland zur Verfügung. Die Verwaltung würde vom Freizeitpark Irrland aus erfolgen. Die Buchungszeiten werden an die Öffnungszeiten des Irrlands – von März bis Oktober – gebunden.

Das Projekt soll in einer im Westen angrenzenden 1,9 Hektar großen Waldfläche realisiert werden – erweiterbar auf sieben Hektar. Der Baumhaus-Wald soll nicht nur erhalten, sondern durch neue Pflanzungen mit heimischen Laubbäumen aufgewertet werden. Darüber hinaus sollen neue Waldflächen zur Kompensation geschaffen werden.

Schon mit Aufkommen der ersten Gerüchte galt die Sorge vieler Bürger dem Schutz der Waldflächen. Als Lebensraum für viele Wildtiere dürften die betroffenen Bereiche trotz aller Naturnähe dann wohl entfallen.

Zur Realisierung dieses Projektes sind noch viele Planungsschritte erforderlich. Mit der Rechtskraft des noch im Änderungsverfahren befindlichen Regionalplans Düsseldorf werde eine Änderung zur Darstellung der Flächen mit Baumhäusern ergänzend zum Freizeitpark im Regionalplan angestrebt, erklärte das Irrland.

Darauf folgend wären der Flächennutzungsplan der Stadt Kevelaer und der betreffende Bebauungsplan noch für diesen Teilbereich zu ändern.

Es gibt auch weitere Überlegungen und Vorgespräche zur Optimierung des Verkehrskonzeptes an den Spitzentagen mit extrem hohem Besucherandrang. Dabei wird über mögliche Entlastungen der Ortschaft Twisteden und ein verbessertes Parkplatzsystem nachgedacht. Über eine Rechtsabbiegespur von der Straße „Im Auwelt“ könnte der Verkehr noch nördlich der Wohnbebauung direkt auf einen neu zu schaffenden 6,8 Hektar großen Parkplatz geleitet werden. Für den Knotenpunkt mit Kreisverkehr und die Anwohner würde dies zu einer Entlastung führen. Entsprechende Maßnahmen sollen in der Bauleitplanung Berücksichtigung finden, so die Vorstellung der Irrland-Betreiber.