Internationale Spezialitäten in der Kevelaerer City

Schon der Auftakt ließ nichts Gutes erahnen. Ein langer Regenguss empfing die Teilnehmer der dritten „Fiesta Europa“, die sich mit ihren Spezialitätenständen drei Tage lang rund um den Roermonder Platz versammelt hatten. 14 Anbieter aus Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und England waren mit von der Partie.
„Wir sind zum dritten Mal in Kevelaer, allerdings diesmal etwas kleiner“, verwies der Veranstalter Roland Storms auf eine Parallelveranstaltung im niederländischen Purmeren. Das sei aber nur ein Aspekt: „Wir wollen auch mal ein kleines, gemütliches Konzept ausprobieren, ob es auch so funktioniert.“
Karten aus Elefantendung
Frank Cockerville, ein gebürtiger Engländer mit Wohnsitz im belgischen Tielt, verkaufte zusammen mit dem Flamen Mady Sewynhaeve Karten aus Sri Lanka, hergestellt aus Elefantendung. „Das ist sehr ökologisch. Es benötigt keine chemische Vorbereitung und ist fair trade“, pries er seine Produkte dem Publikum an. „Das geht auf einem Mann aus Sri Lanka zurück, der sich gegen die Ermordung von Elefanten wendete“, erläuterte er die jeweils mit einem kleinen Elefanten als Kennzeichen verzierten Karten.
Ein paar Meter weiter nutzte der Niederländer Theo Woctal am „Passionnement Corsica“ von Joseph Pantaloni die Gelegenheit, original korsische Salami zu kosten. „Wir kommen jedes Jahr her, hier kriegt man echt leckere Sachen“, erstand er dazu noch Wildschweinpastete.
„Das kommt alles aus Korsika, ist ohne Laktose, alles Natur“, zeigte sich Verkäufer Joseph Pantaloni von seiner Kevelaer-Premiere angetan. „Wahnsinn, ich hab‘s nicht gewusst, bin ganz entzückt“, freute sich Besucherin Ulrike Negermann ob der für sie überraschenden Entdeckung und stöberte auch in Pantalonis Angebot aus Nougat und Karamell.
Der Stralsunder Hubert Sonnenschein bot Edelsteine und Juwelen seiner Lebensgefährtin Ulrike Ostler an und hatte mit belgischen Duftkugeln eine besondere Note des Marktes in petto. „Ich verkaufe die seit acht Jahren in Belgien. Die sind aus Birkenholz mit natürlichen Ölen innen, bleiben gut ein Jahr so.“ Ein Ehepaar aus Nettetal kaufte sich sieben Kugeln und scherzte: „Leider haben wir kein Opium bekommen.“
Für den exotisch-kulinarischen Genuss sorgte die in Manchester lebende Jamaikanerin Odette Green mit ihrem „Jamaican Food“. Sie wolle damit auch „jamaikanische Kultur“ den Menschen nahebringen, erzählte sie. Neben den „Jerk Chicken“, zubereitet mit einer besonderen Marinade über rauchigem Grill, und anderen Köstlichkeiten gab es Cocktails wie den „Jamaican Rum Punch“. Über die Kevelaerer konnte sie persönlich nur Gutes sagen. „Wir sind erstmals dabei. Die Leute kommen hier auf uns zu, das ist alles sehr warmherzig.“
Das Wetter war zu schlecht
Trotzdem konnte Roland Storms am Ende nur eine durchwachsene Bilanz ziehen: „Insgesamt war es okay, nur das Wetter war schlecht. Samstag haben wir die Stände gegen 19.30 Uhr dicht gemacht und auch am Sonntagabend.“ So konnte das Event dieses Mal nicht ganz das entspannt-multikulturelle Flair verbreiten.