Interessante Einblicke in die Geschichte der Bauernschaft Keylaer

Die Freude und das Erstaunen waren bei Reinhard Peters gleichermaßen groß. „Wo kommen denn die ganzen Leute her?“, meinte das Mitglied des „Arbeitskreises Heimatfreunde Kevelaer“ und Mitinitiator der Keylaer-Festwoche anlässlich des großen Andrangs im Hubertushaus.

Außerhalb des Hauses mussten für die Gäste noch einige Bänke aufgestellt  werden, sodass sich der Beginn der Ausstellungseröffnung zur Geschichte Keylaers mit den diversen Fotos, Urkunden und Kopien alter Schriften (jetzt in der Hubertuskapelle zu sehen) verzögerte.

Älter als Kevelaer

Anschließend konnte Peters die Gäste auf das Allerherzlichste begrüßen. Der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler sprach in seinem kurzen Grußwort von einem „bemerkenswerten Geburtstag“. Er verwies auf den besonderen Umstand, dass „Keylaer deutlich älter“ als Kevelaer ist und wünschten alle Beteiligten eine „schöne Festwoche“.

Als eine der Autorinnen der 160 Seiten starken Jubiläums-Festschrift ging Dorothee Flemming-Lühr auf die Historie der zwischen dem heutigen Kevelaer und Weeze gelegenen Heidelandschaft ein. Ihre Darstellung reichte von der ersten urkundlichen Erwähnung der Hubertuskapelle 1144, dem Verkauf der Ländereien eines „Wilhelm van Keilaer” an das Kloster Graefenthal 1302 über die Gründung der Hubertusgilde im 16. Jahrhundert bis zur Ansiedlung der Bauernschaften, die bis weit ins 19. Jahrhundert 80 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Die ältesten nachweisbaren Höfe seien demnach der heutige Plankenhof und der Hansenhof, der im 19. Jahrhundert verschwand.

Kapelle wurde renoviert

Anschließend durfte Malermeister Gottfried Winkels ausführlich beschreiben, wie man ab 2014 die Kapelle nochmal renoviert hat, ganze Farbschichten und Gewölberippen abgetragen, Zwischenräume mit Blei verkleidet und die neue Farbgebung von Dunkelrot in Sandsteinfarben verändert hatte. 

Im Zusammenhang mit der Festwoche stellten dann Gerd Baumgärtner, Ernst Koppers und Hans-Gerd Op de Hipt die neun Stationen der Heiligenhäuschen-Radwanderung rund um Keylaer vor, die am Freitag ab 18 Uhr von der Hubertuskapelle Keylaer aus über die Fatima-Kapelle und das Hubertus-Denkmal an der St.Hubertus-Grundschule bis zum Hubertushaus gehen wird.

Reinhard Peters ordnete dann nochmal geographisch das Kerngebiet Keylaer ein, ehe sich die Zuhörer nach soviel Informationen die Stellwände ansehen, sich bei Kaffee und Kuchen über das Gehörte austauschen, die Festschrift oder auch die „Keylaer“-Baumwolltasche oder entsprechende Autoaufkleber, Biergläser und Kaffeetassen erwerben konnten.

Eine Bildergalerie zur Veranstaltung finden Sie hier.