Information über die Notfalldose

Seniorennachmittag in St. Quirinus Twisteden. 22 Besucherinnen und sechs Besucher aus der Ortschaft waren in den Pfarrsaal gekommen, um einen geselligen Nachmittag zu verbringen. Susanne Jensch, Organisatorin der einmal im Monat stattfindenden Zusammenkünfte, hatte mit den Helferinnen (zusammen sind es 31) wie immer zunächst ein Kaffeetrinken vorbereitet. Der Kuchen wird sonst immer von den Helferinnen spendiert. Da gerade aber Geburtstage vorüber waren, hatten die Jubilare den Kuchen und belegte Brötchen spendiert, dafür bekamen sie auch noch ein nachträgliches Geburtstagsständchen aller Anwesenden.
Nach dem Kaffeetrinken gab es eine wichtige Informationsveranstaltung.
Bereit sein für den Fall der Fälle, sei keine Panikmache. Sei ein Notfall erst eingetreten, sei es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät. Deshalb sei besonnenes und vorbereitendes Handeln zur rechten Zeit eine schützende Maßnahme, die ein gutes Gefühl erzeuge und helfe, die Zukunft mitzugestalten und zu einem gewissen Maß an Sicherheit verhelfe. Dies war der Grund, warum Käthe Haas, Mitglied des Seniorenbeirates der Wallfahrtsstadt Kevelaer und Helferin im Team des Seniorennachmittags in St. Quirinus Twisteden, die Notfalldose vorstellte.
In die Notfalldose sollen alle wichtigen Informationen für Retter hinterlegt werden. Immer mehr Menschen haben zu Hause einen Notfall- und Impfpass, Medikamentenplan, eine Patientenverfügung oder andere wichtige medizinische Unterlagen. Diese würden bisher an unterschiedlichsten Stellen aufbewahrt und so war es für Retter meist unmöglich, herauszufinden, wo diese Notfalldaten in der Wohnung aufbewahrt werden. Mit der Notfallbox stehe die Lösung im Kühlschrank. Die Notfalldaten kämen in die Notfalldose und würden in die Kühlschranktüre gestellt, erklärte die Referentin.
Seien die Retter in einem Notfall in der Wohnung eingetroffen und sähen auf der Innenseite der Wohnungstür und dem Kühlschrank den Aufkleber „Notfalldose“, so könne die Notfalldose umgehend aus der Kühlschranktür entnommen werden und es seien sofort wichtige und notfallrelevante Informationen verfügbar. Dies sei besonders wichtig, wenn es nicht möglich sei, selbst Angaben zum Gesundheitszustand und anderen wichtigen Details zu machen.
Die Informationen in der Notfalldose seien auch eine große Hilfe für Angehörige, Freunde und Bekannte. Auch sie seien in einer Notfallsituation unter Stress und reagierten mitunter unsicher.
Neben medizinischen Informationen könnten auch Nachrichten zu Haustieren hinterlegt werden (wer kann sich kümmern?) oder wenn zum Beispiel ein Enkelkind aus dem Kindergarten geholt werden müsse (wer muss stattdessen informiert werden?).
Angaben, ob eine Patientenverfügung, eine Vorsorgevollmacht oder eine Betreuungsverfügung erstellt wurde und wo sie zu finden seien, zählten auch zu den wichtigen Informationen im Fall, dass man sich nicht selbst äußern könne.
Alle Rettungskräfte und auch die Polizei würden dieses System kennen und darauf reagieren.
Die Notfalldose sei beim Seniorenbeirat (in der Sprechstunde) zum Selbstkostenpreis zu bekommen, könne aber auch in jeder Apotheke erworben werden.