In Kevelaer waren die Puppen los

Die Stadt platzte bald aus allen Nähten, Nicht nur die Geschäfte hatten geöffnet, sondern auch die Puppen waren los. Aus ganz Deutschland trafen sich Puppenspieler, um an dem Jubiläum zu den 20. Kevelaerer Puppenspieltagen teilzunehmen.
Aufführungen auf der Bühnen am Luxemburger Platz, in der Busmannstraße, am Museum, in der Amsterdamer Straße und der Bahnstraße lockten zahlreiche kleine und große Zuschauer an. Walk-Acts ergänzten das Angebot.
So war „Willi Winzigmann“ aus Hannover geflüchtet. „Weil dort Bomben aus dem zweiten Weltkrieg gefunden wurden und entschärft werden mussten“, erzählte er. Da wurde es ihm zu gefährlich. Er setzte sich lieber mit Kindern zusammen auf eine Bank in der Nähe der Gnadenkapelle.
Heiner Dünkelmann aus Kalkar brachte Kinder und Erwachsene zum Lachen. Josef Balzen sorgte mit seinem Modell des Kevelaerer Heißluftballons „Aufsteiger“ überall, wo er auftauchte, für Schmunzeln und Interesse.
Auf den Bühnen gefiel besonders die „Roadshow“ mit den skurrilen Punkern und Rockern, die zu heißer Musik spielten und vor denen Puppenspieler Mario Klimek die Zuschauer warnte. Er präsentierte Alltagsszenen und Fantastisches zu einem humorvoll, musikalischen Spektakel, bei dem die „Akteure“ zuweilen auch ihre Bühne verließen. Mit von der Partie war der kleinste Zirkusdirektor der Welt, Henry, der geschmeidige Punker, „Caravan der Jüngere“ am Notenpult, sein Nachbar „Keule“ an der E-Gitarre sowie „Bongo“, der moderierende Schimpanse. Aber natürlich gab es auch ruhigere Stücke, die nicht weniger begeisternd vorgeführt wurden. Hierbei waren dem Einfallsreichtum der Puppenbauer keine Grenzen gesetzt. So war da Max, der Kugelkäfer, der eine Kugel gerollt hatte. Nicht irgendeine Kugel, sondern eine ganz besondere Mistkugel. Diese sah nicht nur gut aus, nein, sie klangt auch gut. Max ist Trommler und auf der Suche nach jemandem, mit dem er Musik machen kann. Das aber ist gar nicht so einfach. Er erlebte viele wunderbare Dinge.
Ob der „Froschkönig“, „Der Wolf und die zig „Geißlein“ oder „Es stinkt im Märchenwald“, die Kinder kamen aus dem Staunen und Lachen gar nicht heraus. Und wenn, wie bei „Frau Müller-Erbse erzählt“, dann auch mal eine Puppe vor die Bühne kam und die Zuschauer besuchte, war die Freude nicht nur bei den Kleinen doppelt so groß.
Die 20. Kevelaerer Puppenspieltage waren ein voller Erfolg und das veranstaltende Kevelaer Marketing kann die nächsten Puppenspiel Tage fest einplanen, sonst gibt es sicher einen Aufstand der Eltern, Großeltern und besonders der Kinder.