Alpaka-Besuch in der Pflegeeinrichtung begeisterte Bewohner*innen und Mitarbeitende

Im Regina Pacis war Kuschelzeit

Im Regina Pacis wurde es beim Besuch zweier Alpakas kuschelig. Foto: KAN / Gerhard Seybert

Die Senior*innen im Regina Pacis mussten erst zweimal hinschauen und waren dann völlig begeistert vom ungewöhnlichen Besuch: Am sonnigen Dienstagmorgen standen zwei Alpakas vor der Tür der Kevelaerer Pflegeeinrichtung. Von da an waren vor allem Streicheleinheiten und ganz viel Kuscheln angesagt.

Die entspannten Alpakas Gandalf und Pumbaa statteten den Hausbewohner*innen im Garten einen Besuch ab. „Herrlich, herrlich”, war die Reaktion des 94-jährigen Eduard Hoff, der noch nie zuvor ein Alpaka gesehen hatte. Und sein Lächeln zeigte, wie sehr ihn die ursprünglich aus Südamerika stammenden Tiere berührten. Alpaka-Besitzerin Nicole Feldbusch ermahnte ihn im Scherz: „Schauen Sie ihnen nicht zu tief in die Augen, sonst ist es um Sie geschehen.“ Doch das war ohnehin schon zu spät. Denn geschehen war es um die meisten Bewohner*innen und Mitarbeitenden innerhalb kürzester Zeit.

Die Alpakas kommen wieder

Denise Knauff, Leiterin des Regina Pacis – Haus für Senioren, war vom tierischen Besuch mindestens genauso entzückt wie Sozialdienstleiterin Anita Verrieth, die die Idee zur tierischen Stippvisite hatte. „Wir freuen uns, dass unseren Bewohnern so sehr das Herz aufgeht. Das war bestimmt nicht der letzte Alpaka-Besuch.“

Die 72-jährige Anita Heilmann genoss es, durch die flauschige Wolle der Tiere zu streicheln. „Ich habe auch ein Alpaka in meinem Bett“, lachte sie und meinte damit ihre Decke, die aus der Wolle der Tiere gewonnen wurde. Auch die bettlägerige Sandra A. freute sich riesig über den tierischen Besuch – als Geburtstagsgeschenk sogar in ihrem Zimmer. Sie konnte gar nicht genug bekommen von den Tieren. Die benahmen sich übrigens hochanständig, stießen nichts um und genossen sogar den ein oder anderen Blick in den Spiegel.

„Delfine der Weiden”

Nicole Feldbusch freute sich über die positive Resonanz. Sie weiß um die fast heilende Wirkung, die ein Alpakagemüt auf Menschen haben kann: „Alpakas sind extrem sensibel und fühlen sich ein. Nicht umsonst werden sie auch als ‚Delfine der Weiden‘ bezeichnet.“

Der Besuch der flauschigen Vierbeiner begeisterte die Bewohner*innen. Foto: KAN / Gerhard Seybert

Die Alpaka-Flüsterin nutzte den Besuch in Kevelaer auch dazu, um über ihre Tiere zu informieren. „Lamas und Alpakas gehören zur Familie der Wiederkäuer und Schwielensohler. Sie haben keine Hufe wie Pferde oder Klauen wie Schafe, Kühe oder Ziegen. Sondern weiche Schwielen an der Fuß-Unterseite mit zwei Zehennägeln. Diese Krallen verlangen alle sechs bis acht Wochen nach einem Schnitt.“

Friedfertig sind die Vierbeiner aus Goch-Hassum vor allem, weil sie artgerecht gehalten und regelmäßig trainiert werden. Und spucken? Das machen Pumbaa und Gandalf nur, wenn man sie richtig ärgert. Das machte an diesem Morgen in Kevelaer natürlich niemand. Ganz im Gegenteil: Die langsamen, ruhigen Bewegungen der Bewohner*innen passten perfekt zum bedächtigen Alpaka-Stil. Hektisch, laut oder grob mögen sie nämlich nicht.

Damit sich die Bewohner*innen der Kevelaerer Pflegeeinrichtung an der Friedenstraße noch lange an die Stunden mit den beiden Vierbeinern erinnern können, gab es Fotos der Tiere und eine Hand voll Alpakawolle. Beim nächsten Besuch im Regina Pacis sind dann vielleicht Olaf, Monte, Balou, Pluto, Bambi oder Sid mit dabei. Denn die Alpakawelt in Hassum wächst immer weiter.