Im Märzen der Bauer…

Nein – heutzutage spannt er keine Rösslein mehr an, nimmt dafür den Trecker. Und in dessen geschäftiges Geknatter mischt sich ein ähnliches, etwas schwächeres, nämlich das von elektrisch betriebenen Heckenscheren. Die warmen Temperaturen fordern einen geradezu heraus, sich im Garten nützlich zu machen. Endlich ist der Winter (welcher?) vorbei! Nur der Regen bremst noch ein bisschen unseren (vorschnellen) Eifer.

Mit derselben Entschlossenheit und Freude, mit der man zur Winterzeit im Garten Laubhaufen und Ähnliches zum Schutz der Tiere hat liegen lassen, rattert es wieder los, werden nun wieder die Buchen- und/oder Lorbeerhecken angegangen. Der Gesetzgeber hat zum Schutz der Brutvögel solches Tun unter ziemliche Strafe gestellt, was trotzdem oft ignoriert wird.

Man stelle sich einmal vor, dass der eigene Nachbar mit einer dicken Bohrmaschine kommt und meine Garagenwand anbohrt, weil er vor seine Garage einen Carport setzen will und bei mir, dem allernächsten Nachbarn, den erforderlichen Halt sucht. Protest, Einspruch, Ärger sind natürlich vorprogrammiert.

Auf die Hecken bezogen hieße das mit anderen Worten: Würde ich sie jetzt beschneiden, ergäbe das durch lautstarkes Geratter meiner elektrischen Schere ein angstvolles Piepen, das aus der Hecke kommt, vielleicht noch begleitet vom ohnmächtigen Schimpfen der Altvögel.

Die hilflosen Jungen in ihren Nestern sind dem Lärm und dem gefährlichen Metall schutzlos ausgesetzt und die Altvögel können zwar fliehen, sind aber leider ebenso machtlos. Wen kümmert’s??? Der schöne Garten muss doch „auf Vordermann“ gebracht werden, oder? Ich bin hoffentlich nicht der einzige, der diese Arbeiten auf später verschiebt.
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Liebe Mitmenschen, denkt doch bitte an eure Garagenwand, die ihr genauso verteidigen wollt wie die Vögel, die es bei ihren Nestern gar nicht können. Lasst die Schneidegeräte noch ein paar Wochen im Geräteschuppen.

Und Mechel meint: „Nauw sin wej blij, dat nach all den Tit en paar Mössen wehr dor sin innen Hoff. So omöndeg wechteg sin Bööm on Strück blos för dij Dierkes, äwel doch ni för ons.“

Euer Hendrick