Im Endspurtmodus

Es sieht gelassen und zugleich konzentriert aus, wie sich die Schauspieler des Kolping-Ensembles in den Kulissen auf der Bühne des Petrus-Canisius-Hauses bewegen.
Von außen nutzt Co-Regisseur Franz Girmes die Gelegenheit, die Akteure auf der Bühne auf einen wichtigen Aspekt aufmerksam zu machen: „Gewöhnt euch daran, laut zu sprechen“, macht er deutlich.
Danach schlüpft er wieder in die Rolle des herrischen Bürgermeisters, der seine Umgebung so sehr terrorisiert, dass sich seine Sekretärin von ihm abwendet und die Ehefrau (gespielt von Ulla Ries) entschließt, sich zu emanzipieren und eine Agentur zu gründen – inklusive weiterer heiterer Verwicklungen. In einer anderen Szene merkt der Schauspieler Girmes mit einem Mal, was er nicht getan hat: seinen Part spielen. „Ich hab meinen Einsatz vergessen“, sagt er. Die Mitspieler nehmen es alle gelassen.
Alle zwei Jahre wieder

Die Kolping-Schauspieler sind schon mächtig im Probenstress. Foto: AF


Alle zwei Jahre zaubert das Kolping-Ensemble ein heiteres Stück auf die Bühnenbretter des Canisius-Hauses. „Im November 1994 haben wir unser erstes Stück aufgeführt“, erzählt Hildegard van Aaken, die zweite Co-Regisseurin und einziges noch aktives Gründungsmitglied.
In dieser Zeit hat das Ensemble zwölf verschiedene Stoffe dargeboten – in diesem Jahr ist es die Komödie „Aufruhr in Hoppenstedt“. „Das hat uns allen auf Anhieb gefallen“, erzählt ihr Mann Rudi van Aaken.
Die Vorbereitungen zu dem Stück laufen seit Ende 2018. „Intensiv proben wir seit Januar, und jetzt geht es richtig los“, formuliert Hildegard van Aaken ihre Hoffnung, dass alles klappen wird. „Nächste Woche proben wir jeden Tag, das wird schon“, sagt die Leiterin der Gruppe.
Für dieses Mal hatte das Ensemble mit Umbrüchen zu kämpfen: einige Ensemblemitglieder schieden altersbedingt aus, sodass jüngere Interessierte wie Tanja Koppers dazukamen. „Ich hab vor Jahren schon gesagt, ich komme dazu, wenn die Kinder größer sind.“ Jetzt ist sie erstmals mit dabei und „es macht mir sehr viel Spaß“, auch wenn es „im Moment etwas viel ist.“
Nick Meiners hat einen besonderen Part: „Es gibt in unseren Stücken immer einen, der nicht richtig hören oder sehen kann, und einen Betrunkenen. Diesmal hab ich die Besoffenenrolle.“
Der Abschied von Heinz Peters machte es erforderlich, dass sich Hildegard van Aaken und Franz Girmes die Regiearbeit teilen. „Das ist schon schwierig, weil man nur situationsbedingt agieren kann, sobald man spielt“, meint Girmes. Auch van Aaken spielt in dem Stück eine kleine Rolle.
Aufführungen am 5. und 6. April
Beide sind sich aber einig: Bangemachen gilt nicht. Und sie freuen sich auf die Aufführungen, die am 5. April um 20 Uhr und am 6. April (15 und 20 Uhr) im Petrus-Canisius-Haus stattfinden werden. Dann wird übrigens auch das „Kevelaerer Blatt“ eine ganz besondere Rolle spielen.