Hilfsangebote und Aktionen am 25. November auch in Kevelaer

Im Einsatz gegen Gewalt an Frauen

Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und Gleichstellungsbeauftragte Christiane Peulen setzen gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer

Am morgigen Freitag, 25. November 2022, ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Zu diesem Anlass finden weltweit Aktionen statt, um auf Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. Auch in Kevelaer soll ein Zeichen gesetzt werden.

„In Deutschland wird jede dritte Frau einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt“, macht Lena Hanenberg, Pressesprecherin der Stadt Kevelaer, in einer entsprechenden Mitteilung deutlich. „Die Zahlen machen sehr deutlich, dass das Thema Gewalt an Frauen auch in Deutschland präsent ist und wie wichtig es ist, sich gegen Gewalt zu positionieren und sich für ihre Beseitigung einzusetzen“, betont Bürgermeister Dr. Dominik Pichler.

Die Farbe Orange spielt am 25. November eine besondere Rolle: Orange ist die Kampagnenfarbe der Organisation „UN Women“ der Vereinten Nationen, die im Rahmen der „Orange the World“-Kampagne seit 1991 jährlich in der Zeit vom 25. November bis 10. Dezember auf Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam macht. „Die Farbe Orange soll aber auch eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen symbolisieren“, erklärt Kevelaers Gleichstellungsbeauftrage Christiane Peulen.

Schülerinnen und Schüler setzen ein Zeichen

Die Stadt Kevelaer unterstützt in diesem Jahr erneut die weltweite „Zonta Says NO“-Kampagne, die dem UN-Aufruf „Orange the World“ folgt, und setzt gemeinsam mit den weiterführenden Schulen aus der Wallfahrtsstadt ein sichtbares Zeichen. Dank Unterstützung des Kevelaerer Betriebshofes und der Gleichstellungsbeauftragten wird ab dem 25. November eine Bank auf dem Schulhof des Gymnasiums und der Gesamtschule stehen, die von  Schülerinnen und Schülern orange gestaltet wurde.

Auch andere Institutionen setzen an diesem Tag ein Zeichen. So wird beispielsweise vor der Beratungsstelle der Diakonie auf der Hauptstraße in Kevelaer eine orangefarbene Sitzgelegenheit in Form eines Stuhles stehen. Diese Sitzgelegenheiten – die landesweit in Kommunen zu sehen sind – sollen allesamt verdeutlichen, dass es hier keinen Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen gibt.

Darüber hinaus findet in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten in der Zeit vom 17. November bis 15. Dezember ein Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs für Mädchen der weiterführenden Schulen mit Trainerin Britta Tiggelkamp statt.

„Eine Möglichkeit für jede:n Einzelne:n, ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen, bietet auch die Mitmachaktion ‚Wir brechen das Schweigen‘ des bundesweiten Hilfetelefons (Tel. 08000 116016), mit der unter anderem Posts bei Facebook und Instagram eingestellt werden können“, erklärt Lena Hanenberg. Anleitungen hierzu gibt es auf der Seite www.aktion.hilfetelefon.de.

Beratung am Telefon und vor Ort

Neben dem Hilfetelefon gibt es weitere Beratungsangebote, auch vor Ort im gesamten Kreis Kleve. Hierüber informieren die Gleichstellungsbeauftragten am Mittwoch, 30. November, von 10 bis 12 Uhr, in Emmerich am Rhein. In diesem Zusammenhang wird es auch wieder eine Telefonaktion mit Beratenden verschiedener Hilfsinstitutionen geben.

Wie präsent das Thema Gewalt für viele Mädchen und Frauen auch in unserer Gesellschaft ist, verdeutlicht Hanenberg anhand konkreter Zahlen: „In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. In NRW gab es laut polizeilicher Kriminalstatistik im Jahr 2021 insgesamt 34.235 Opfer von häuslicher Gewalt, 70 % davon weiblich. Dies bedeutet im Vergleich zum Jahr davor nochmal einen Anstieg um knapp 5 %.“

Geschichtlicher Hintergrund

Hintergrund für die Initiierung des Aktionstages war der Fall Mirabal, wie die Kevelaerer Pressesprecherin erklärt. „Die drei Schwestern Mirabal waren dominikanische Regimegegnerinnen, die am 25. November 1960 durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und schließlich ermordet wurden. 1981 wurde bei einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen und 1999 offiziell durch die Vereinten Nationen aufgegriffen. Seit 1981 organisieren verschiedene Organisationen weltweit Veranstaltungen anlässlich dieses Tages.“