Im Einsatz für Bienen, Blumen und Bäume

Gar nicht so einfach, Johannes Baaken mal in einem ruhigen Moment zu erwischen. „Der Mai ist der schlimmste Monat“, sagt der Leiter des Kevelaerer Betriebshofes und grinst.

Am Handy spricht er mit Mitarbeitern, die gerade in Sachen Bewässerung unterwegs sind. Macht er mit links, um sich vor seiner Bürotür mit der rechten Hand den Schweiß von der Stirn zu wischen und dann einen LKW mit zwei Holländern auf den Hof zu winken, die Blumen anliefern. „Die sind für die Rheinstraße“, sagt Baaken, noch bevor die Lieferanten die Ladebordwand geöffnet haben. Während des Abladens lässt er sich erklären, wie die fertig bepflanzten Kübel bewässert werden müssen. „Ich geb‘ euch zwei von meinen Jungs mit“, sagt er, um sich dann schnell zu korrigieren: „Einen Jung und ein Mädchen.“

Die Sache läuft, Johannes Baaken hat eine Viertelstunde Zeit, zur Wiese hinter dem Bauhof zu gehen. Die Fläche ist von der landwirtschaftlichen Nutzfläche zur Blumenwiese geworden (das KB berichtete). „Mehrjährig“, sagt der Betriebshofs-Chef, und deutet auf die Mischung, an der er selbst maßgeblich mitgearbeitet hat. Dabei sei besonders darauf geachtet worden, dass nicht alles gleichzeitig blühe. Klar, nützt ja nix, wenn sich die Bienen im Frühjahr die Bäuche vollschlagen und nach dem Sommer auf Zwangsdiät gehen.

Niederrhein-Mischung ist ausverkauft

Apropos Blumenwiese: Die niederrheinische Mischung für den heimischen Garten, die Baaken entwickelt hat und die im Kevelaerer Gartencenter Breuer angeboten wurde (das KB berichtete) ist längst ausverkauft. Er bittet die Käufer, auf eine ausreichende Bewässerung zu achten, „etwa wie bei Rasen“, sagt er, eine Gießkanne hier und da reiche nicht aus.

Bewässerungssäcke sollen die Arbeit erleichtern. Foto: nick

Die Bewässerung ist auch für die Profis vom Betriebshof eine anstrengende Sache, nicht nur bei einem so trockenen Sommer wie dem vorigen oder dem aktuell auch nicht gerade feuchten Frühling. Einige Bürger hätten sich schon über die grünen Kunststoff-Säcke am Fuße mancher Bäume gewundert, sagt Baaken. Das sei ein Bewässerungssystem, das man gerade teste. 70 Liter fasse so ein Sack und gebe die Flüssigkeit nach und nach ab. Folge: Im günstigsten Falle müsse der Baum nur noch einmal in der Woche gegossen werden.

Zurück zum Betriebshof, wo André Elbers die Vorteile der Landschaftsmischung erläutert, die nicht nur hinter dem Betriebshof, sondern beispielsweise auch an verschiedenen Orten in Twisteden und im Achterhoek, an den Regenrückhaltebecken im Norden und Süden oder am Kreisverkehr an der B9 ausgebracht wurde. An oberster Stelle stehe da der wesentlich geringere Pflegeaufwand.

Nagelneues Einsatzfahrzeug

In der Halle des Betriebshofes wird gerade ein nagelneues „Multicar“ für den Einsatz fit gemacht: Universell einsetzbar ist der Mini-LKW, im Sommer wie im Winterdienst, bei der Wartung von Spielplätzen, bei der Bewässerung oder im Streudienst. Das neue Fahrzeug wird mit einem modernen Dieselmotor betrieben. Aber man denke schon über einen möglichen Einsatz von Elektrofahrzeugen nach, sagt Baaken.