Hitzebeständig, mit Visier und schlagfest

Nach und nach trudelten die Kameraden der Wettener Feuerwehr ins Gerätehaus ein. Bereits zwei Tage zuvor hatten sie eine erste grobe Einweisung zum Tragen der Helme erhalten. Nun erfolgte die Übergabe im Beisen von Georg Metzelaers.
„Was sich hier vollzieht, ist ein Systemwechsel“, machte der Leiter der Kevelaerer Feuerwehr deutlich. Das alte Modell sei „ein Wehrmachtshelm als leichtere Ausführung mit Aluminium nachempfunden“ und die bestehende Nachkriegsform seit Jahrzehnten.
In den letzten Jahren habe sich viel in Bezug auf Arbeitsschutz getan, auch bei der Feuerwehr. Vor fünfeinhalb Jahren habe man die Uniformen auf eine moderne Form umgestelt, alle Stiefel und alle Handschuhe. Jetzt wären die Helme an die Reihe.
„Wir als Feuerwehr haben im letzten Jahr fünf verschiedene Helmtypen Probe getragen“, erklärte Metzelaers. Per Fragebogen wurde nach dem Jahr ausgewertet, welcher der Helme den höchsten Tragekomfort und die größte Sicherheit aufweist. Vier Halbschalenhelme und ein Vollschalenhelm standen dabei zur Auswahl. „Der Vollschalenhelm schützt die Ohren mit.“ Das böte letztendlich einen Rund-um-Kopfschutz. „Das war dann das maßgebliche Kriterium.“
In Goch habe man sich für das gleiche Modell entschieden, so der Wehrleiter: „Das zeigt, dass die Kollegen ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die Zug- und Verbandsführer tragen die Helme in Weiß, der Rest in Gelb.“
Um die Investition zu tätigen, musste man die Stadt überzeugen. Immerhin kostet die Anschaffung der 226 Helme für die gesamte Feuerwehr Kevelaer rund 70.000 Euro. „Wir sind der Stadt da dankbar“, unterstrich Metzelaers. „Wir halten das für sinnvoll. Dann sind alle auf dem gleichen Sicherheitsstand.“
Heuzutage bekomme man als Feuerwehrmann nicht mehr nur das Signal „ein Stapel Holz brennt“. Man habe auch mit Chemikalien und anderen Stoffen zu tun. „Deshalb ist Gesundheitsschutz ein immer stärkeres Thema“, sagte Metzelaers.
Die mit speziellem Kunststoff beschichteten Helme sollen bis zu 1.200 Grad aushalten und schlagfest sein. Sie verfügen über ein eingebautes Visier, Schutzbrille, einen Nackenschutz und einem herausnehmbares Innenkopfteil zum Reinigen.
Bei dem alten Helm sei schon mal das Risiko da gewesen, „dass man damit in engen Räumen hängenbleibt“, nannte der neue Wettener Löschzugführer Dirk Kerkmann einen Vorteile des neuen Kopfschutzes. „Was man an Neuem bekommen kann, was der Sicherheit dient, das ist gut.“
Sein Feuerwehrkollege Helmut Ingenhaag betonte bei der Anprobe den neuen „Tragekomfort“ des Helmes. „Er sitzt auf jeden Fall besser als der andere Helm.“ Die Umstellung falle ihm leicht. „Ich bin gewohnt, Rad- oder Skihelme zu tragen. Das ist ein viel besseres Gefühl.“ Wie er sich im Einsatz machen wird, das wird man in Zukunft sehen.
Nach Weten werden auch die anderen Standorten in Kevelaer mit den neuen Helmen ausgestattet.