Hilfe für die Menschen in Westafrika

Die Stiftung Aktion pro Humanität engagierte sich in Westafrika. Aus dem Niger trafen bei ihr Grüße und Nachrichten ein, die sehr nachdenklich machen. Doch es sind keine Hiobsbotschaften aufgrund von Hunger und Dürre, die den Niederrhein erreichten.
Erzbischof Laurent Lompo, am Niederrhein bekannt durch seine vielen Besuche vor allem in Kevelaer, findet Worte der Dankbarkeit für die Unterstützung in den vergangenen Monaten:
„Liebe Brüder und Schwestern in Kevelaer, denen ich mich so nahe fühle, weil Ihr immer und immer wieder an der Seite der Menschen im Niger und auch an meiner Seite seid – mit Eurem Gebet und Eurem Handeln. Das Gebet benötigen wir in diesen Tagen ganz besonders… Vor drei Monaten wurde unser italienischer Mitbruder entführt – das bedrückt uns hier alle sehr. Die allgemeine Lage ist sehr angespannt. Die Heiligen Messen, Gottesdienste, Andachten müssen durch Militär abgesichert werden – von der Kathedrale in Niamey bis in die kleinste Sahel-Kirche. Die Schulwege der Kinder müssen ab Beginn des Jahres gesichert werden. Das alles belastet alle sehr.
Dass wir in diesem Unfrieden in unserer Welt leben -so erkennen wir immer besser – liegt an der fehlenden Gerechtigkeit. Die Menschen hier haben zumeist nicht den Hauch einer Chance auf eine erfüllende Zukunft. Immer mehr Menschen wollen sich selbst das holen, was sie zum Leben benötigen. Im schlimmsten Fall und wohl zunehmend nehmen sie die Arbeit an, die terroristische und islamistische Gruppierungen ihnen gegen Geld oder Güter anbieten.
Beten und handeln wir gemeinsam – auch in der Zukunft. Ich bin mir sicher, dass wir ihn, der in Bethlehem in diesen Tagen geboren wurde, an unserer Seite haben. Wir müssen nur achtsam sein und unseren Blick neu zentrieren – auf die Armen unserer Welt. Ihnen die Priorität geben.
Ich grüße Sie alle sehr herzlich und dankbar und segne Sie.
Die Pfarrgemeinde St. Marien in Kevelaer hat nun einen beträchtlichen Betrag zur Unterstützung für die Menschen im Niger bereitgestellt. „Das Geld stammt aus dem Afrika-Opferstock, in den so viele Menschen ihre Geldspende während des Jahres hineingegeben hatten“, sagt Dr. Elke Kleuren-Schryvers, die APH seit 1994 leitet. „Es zeigt sich wieder auf besondere Weise, wie beeindruckend groß so eine Hilfe werden kann, wenn viele einzelne Helfer und Spender mitwirken.“
Im Niger will Erzbischof Laurent mit seinem Team nun damit vor allem die Sicherheit der Schulwege für die Grundschulkinder verbessern, um sie vor gewalttätigen Übergriffen zu schützen. Viele Kinder sind seit Monaten nicht mehr in die Schule gegangen, weil der Schulweg zu gefährlich war. In einigen Regionen sollen kleine provisorische Strohschulen errichtet werden, um die Schulwege auch kürzer zu machen.
Zudem wird die Spezialnahrung für die Ernährungsstationen gekauft, damit schwer unternährte Kinder adäquat mit Nahrung versorgt werden können. Pastor Gregor Kauling, Rektor der Wallfahrt, freut sich sehr, dass diese Hilfe für die Menschen im Niger möglich wird: „Es tut gut, das Gesicht vor Augen zu haben, welches Zuwendung und Nähe in der Ferne empfängt“.
Erfreuliches aus Benin
Erfreuliches gibt es aus dem Krankenhaus der APH in Benin zu berichten: Seit der Eröffnung der Kinderstation in Gohomey im letzten Oktober konnten 1.160 Kinder dort behandelt werden. „Danke an alle Förderer und Spender, dass dieser Schritt ermöglicht werden konnte“, so Kleuren-Schryvers.
Allerdings sind im Norden des Landes einige Fälle von an Lassa-Fieber erkrankten Menschen bekannt geworden. „In Kooperation mit dem Medikamentenhilfswerk action action medeor aus Tönisvorst, der Hilfe der Zentral-Apotheke der Katholischen Karl-Leissner-Kliniken im Kreis Kleve und dem Einsatz von Dr. Rüdiger Kerner konnten lebensrettende Medikamente auf den Weg gebracht werden, die auch die Behandlungsteams schützen sollen“, sagt die APH-Vorsitzende. Dr. Rüdiger Kerner, Chefarzt der Inneren Abteilung am Marienhospital Kevelaer, ist auf der jüngsten Kuratoriumssitzung der stiftung Aktion pro Humanität zum stellv. Vorstandsvorsitzenden der Stiftung gewählt worden.
Seine Vorgängerin, Birgit Schryvers, ist ins Kuratorium gewechselt und nimmt dort den Platz der Stiftungsgründerin Gertrud Peters ein, die sich nach vielen engagierten Jahren nun etwas zurückziehen möchte.
„Mit Dr. Rüdiger Kerner haben wir einen bereits sehr lange mit dem Krankenhaus-Projekt in Gohomey verbundenen Mediziner für den APH-Vorstand gewinnen können, dessen Herz, Kompetenz und Engagement zukünftig beim weiteren Ausbau der medizinischen Aktivitäten -auch im Niger- enorm hilfreich mitwirken wird“, freut sich Dr. Elke Kleuren-Schryvers.