Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!

Zum neuen Jahr wird uns da eine Erfindung beschert, bei der ich einfach nicht glauben will, was sich da eine Gruppe Schreibtischtäter ausgedacht und auch noch in die Tat umgesetzt hat. Eines von mehreren Beispielen:

Ausgerechnet meine friedliebende Mechel kommt morgens vom Bäcker zurück und pfeffert mir eine Tüte Brötchen mitsamt einem Stück Papier auf den Frühstückstisch.
Sie spricht Hochdeutsch und das ist immer ein Warnzeichen: „Einen Euro fünfunddreißig habe ich bezahlt. Und kriege danach diesen Wisch in die Hand gedrückt, den ich gar nicht haben wollte!“

Dieser „Wisch“ ist ein Kassenbon, versehen mit Adresse des Geschäftes, Datum, Preisangabe, diversen Kon­trollnummern, Mehrwertsteuer und allem Gedöns, was sich kein Kunde durchliest oder gar merken will.

Was habe ich vergangene Woche von den zu erwartenden Neuerungen in Kevelaer und Umgebung geschwärmt! Sie erinnern sich bestimmt. Das wird ja auch alles kommen, da bin ich sicher. Meine Vorfreude bezieht sich auch nur auf diese erwähnten Dinge und nicht auf das, wofür weder der Stadtrat noch die Kevelaerer Geschäftsleute verantwortlich sind.
Angesichts einer Reservewelt, die obige Erfinder wohl in ihrer Schreibtischschublade verwahren, sind entgehende Steuermillionen(?) offensichtlich viel wichtiger!

Der Herstellungsweg ( = Ökobilanz) des besagten Papierstreifens beginnt bei gefällten Bäumen als Holzlieferanten, dazu kommt viel (Trink)Wasser, dann entsteht irgendwann dieses bedruckbare Papier, das uns nun beim Einkauf auch der kleinsten Kleinigkeiten begleiten wird.

Es ist mit Chemiefarbe getränkt, gehört wegen seiner tatsächlichen Giftgefahr zwecks Entsorgung ausschließlich in die Restmüll. Diese wird eines Tages allein durch die Masse des Papiers überquellen, bei wem auch immer.

Und bei diesem Satz kommt meiner Mechel eine Idee. Solche Kassenbons sammeln und sie kartonweise beim Finanzamt vor die Tür stellen!“

Euer Hendrick