Heinrich Hacks ist Bezirksschützenkönig

„Das ist ja nicht möglich“, entfuhr es dem neuen Bezirksschützenkönig, als der letzte Rest des Vogels beim Schießen in Pastors Garten herunterfiel. „Ich hab nur auf ein Uhr gezielt“, sagte der Walbecker Heinrich Hacks und nahm unmittelbar nach seinem Triumph die Glückwünsche der anderen Könige im Bezirk, der anwesenden Gäste und natürlich den seiner Frau Cilly entgegen. „Eine schöne Überraschung, damit haben wir nicht gerechnet“, meinte die gerührte Frau, obwohl das Paar am Morgen noch die Möglichkeit der Königswürde diskutiert hatte.
Der 55-jährige kaufmännische Angestellte, der seit den 70er-Jahren als Schützenbruder aktiv ist und seit 1996 bei der St.-Antonius/St.- Sebastianus-Bruderschaft in Walbeck, dankte seinen Mitschützen für die „Vorarbeit.“ „Ich hatte tolle Mitstreiter“, wurde er nicht müde zu betonen, um sich dann im Kreise seiner Bruderschaft und später bei der Ehrung unter dem Fallschirm feiern zu lassen.
Bevor es zu diesem besonderen Moment kam, hatten sich am Morgen rund 300 Schützen von der Hüls aus im Rahmen der Festwoche der Wallfahrt zu einer eigenen Schützenwallfahrt aufgemacht. Die gemeinsame Prozession führte über den Kreuzweg in Richtung Gnadenkapelle. Der Stadtbund hatte die Anregung dazu gegeben und gemeinsam mit den Bezirksschützen umgesetzt.
„Ein schönes Bekenntnis der Schützen zum Glauben“, nannte Weihbischof Wilfried Theising diesen Weg. „Eine sehr imposante Sache“, meinte der scheidende Kervenheimer Bezirksschützenkönig Michael Fichter, der von einem interessanten Jahr sprach, in dem er „viele neue Leute und Situationen kennengelernt“ habe.
Nach einem kurzen Frühstück mit Brötchen und Kaffee im Petrus-­Canisius-Haus hatten sich die Fahnenabordnungen im Brunnenhof versammelt und die Schützengemeinschaft mit dem zukünftigen Niederrhein-Weihbischof Rolf Lohmann und dem noch amtierenden Wilfried ­Theising in der Basilika die heilige Messe gefeiert.
Dort unterstrich Theising die Bedeutung des Schützenwesens, um aus dem Alltag herauszukommen und Beziehungen untereinander zu pflegen als „eine Zeit, die wir brauchen.“ Und es sei wichtig, in dem Kontext auch vor Maria innezuhalten und mit dem, was einen beschäftigt, lebendig vor Gott zu treten.
Nach dem Fahnenschwenken und einer kurzen Parade zog die Gemeinschaft mit     Theising, Lohmann und den anderen Gästen in Pastors Garten. „Eine schöne, aber einmalige Ausnahme“, nannte der noch amtierende Wallfahrtsrektor Lohmann die Ausrichtung des Festes an diesem Ort. „Ich hoffe, die Nähe zu den Menschen in Zukunft genauso weiter pflegen zu können“, wünschte sich Lohmann. Dann stießen er und Theising mit dazugekommenen Pilgern bei einem Glas Bier an.
Die Vereine genossen das gemütliche Ambiente in Pastors Garten unter dem vom Pfarrfest noch verbliebenen Fallschirm, bei Kaffee und Kuchen oder dem einen oder anderen kühlen Bier.
Die Fahnenschwenker trugen ihren Wettbewerb aus, und zwölf Majestäten – darunter zwei Frauen – traten miteinander um die Königswürde an die Schießanlage.
Nachdem der Kopf binnen Minuten heruntergeschossen worden war, erwies sich insbesondere der linke Flügel als eine sehr zähe Angelegenheit. Fast eine Dreiviertelstunde dauerte es, ehe Jürgen Ingenbleek von St. Maria Achterhoek der erleichternde  Treffer gelang.
Aufgrund der Zeit gab man dann nach Abschuss des rechten Flügels durch Birgit Stammen von St. Rochus Lüllingen den Wettbewerb um den Bezirkskönigsthron frei.
Das Fest endete mit der stimmungsvollen Siegerehrung unter dem Fallschirm. „Besser als auf jedem Sportplatz“, lautete die Meinung vieler Teilnehmer angesichts des passenden Ambientes für so ein Fest. Und Hans-Gerd Frerix als Bezirksbundesmeister blieb nur übrig, einen bescheidenen Wunsch für alle zu formulieren: „Das könnten wir gerne hier häufiger machen.“
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