Großes Interesse an neuem Wirtschafts- und Verkehrsverein
Ein Konzept und alle arbeiten gemeinsam daran, „dann klappt das auch“, ist sich Gabriele Polders, seit der vergangenen Woche ehemalige Vorsitzende des Kevelaerer Verkehrsvereins, sicher. Und ihr Vorgänger Edmund Bercker, der als Ehrenvorsitzender des Verkehrsvereins wiederum sein Patenkind verabschieden durfte, war ebenso begeistert von der Publikums-Resonanz der Gründungsversammlung des neuen „Wirtschafts- und Verkehrsvereins“ der Wallfahrtsstadt im Bühnenhaus: „Das hätte ich gerne vor 51 Jahren gehabt“, rief er dem neuen Auditorium aus Mitgliedern des Verkersvereins, der Unternehmervereinigung Kevelaer und des Initiativkreises Wirtschaft zu.
Eine „Zäsur“ sei diese Versammlung für die tradierte Arbeit des Verkehrsvereins in jedem Falle, da war Bercker sich sicher. Er sparte nicht an Lob über Polders‘ charmanten Führungsstil, nutzte die Gelegenheit aber auch, um ein einen „großen Fehler“, die Auflösung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kevelaer, zu erinnern, und festzustellen: „Viele Besucher finden in Kevelaer nicht nur Trost, sie suchen auch das Shopping. Wenn man den Leuten das nimmt, hat das irgendwann auch Auswirkungen auf das religiöse Leben“, mahnte er auch angesichts der Probleme bei der Sonntagsöffnung.
Andernorts lösten sich die Verkehrsvereine auf, in Kevelaer bündele man die vorhandenen Kräfte, um gemeinsam um Touristen wie Pilger, Investoren wie Kunden zu werben, sagte Gabriele Polders. „Es hängt an engagierten Männern und Frauen, die bereit sind, etwas zu tun“, motivierte sie zum Abschied die Mitglieder des neuen Vereins.
Vier engagierte Männer und Frauen hatten sich für die Vorstandsarbeit im Vorhinein zur Verfügung gestellt, und die Versammlung wählte sie jeweils einstimmig: Josi Flintrop-Ruhnau (56) war 23 Jahre lang Kassiererin des Verkehrsvereins und übernimmt nun diese Aufgabe in dem neuen Verein. Drei stimmberechtigte Mitglieder hat der Vorstand: Nicole Grüttner (52, Leiterin des Inklusionsbetriebs Hotel Klostergarten Kevelaer), Klaus Bückendorf (50, alleiniger Gesellschafter der Fahrzeugbau Kevelaer GmbH) und Denis Brüggemeier (38, selbstständiger Kaufmann, EDEKA Brüggemeier). Geschäftsführer sind Rainer Killich und Hans-Josef Bruns.
Letzterer erläuterte die Grundzüge des „WuV“-Vereins-Konzepts. Durch eine gemeinsame Marschrichtung könne mit der Vermeidung von Organisations-Dopplungen ein effizienterer Ressourceneinsatz erfolgen, mehr unternehmerische Sicht eingebracht und die Strukturen gezielt auf die Kunden ausgerichtet werden. Eine wichtige Rolle für die Effizienz spielten die sieben Handlungsfelder, die er jeweils mit Beispielen für Themen belegte: 1. „Handwerk, Industrie und Dienstleistung“ (Leitung: Hans-Josef Bruns); 2. „Einzelhandel“ (Leitung: Tobias Kocken); 3. „Landwirtschaft & Gartenbau“ (Leitung: Hans-Josef Bruns); 4. „Wallfahrt, Tourismus und Gastgewerbe“ (Leitung: Dr. Rainer Killich und Nicole Wagener), 5. „Kunst, Kultur und Kunsthandwerk“ (Leitung: Veronika Hebben), 6. „Veranstaltungen“ (Leitung: Bernd Pool; sowie 7. „Vereinsangelegenheiten“ (Leitung: Rudi Beerden). Bis zum Sommer solle die Arbeit in den Handlungsfeldern angelaufen sein.