Große Show mit kleinen und großen Tänzerinnen

Die Ballettschule Pascall bot zu ihrem 35-jährigen Bestehen eine tolle Kombination aus klassischem und modernem Tanz. Im ersten Teil der Aufführung stand der klassische Ballettteil im Mittelpunkt. Nicola Pascall hatte dazu die Geschichte der „Coppélia“ und die Choreographie von Pauline Withers adaptiert und mit ihren Schülerinnen (plus einem Schüler) einstudiert.

Das Ensemble „erzählte“ im Tanz die Geschichte des verrückten Puppenmeisters Coppelius (Marie Sophie Weber) und seiner sich anmutig bewegenden Puppe Coppelia (Valerie Schemmann), in die sich aber der Dorfjunge Franz (Magalie Stratmann) verliebt.

Anmutig und elegant

Um sie zu finden, schleicht er sich mit Freunden nach einem Dorffest in Coppelias Haus. „Doch seine Gelebte Swanhilde durchschaut den Plan, verkleidet sich schließlich als Coppelia, um ihm und dem Puppenspieler einen Streich zu spielen.

Anmutig und elegant bewegten sich die großen und kleinen Tänzerinnen bei der Aufführung über das Parkett. Das Publikum staunte über die von Iris Jakobs geschneiderten farbenprächtigen Kostüme, vom kleinen Chinesen bis zum Schottenkleid. „Ich hatte zu jedem Stück einen Bezug“, erklärte sie stolz. Vom Cszardas- bis zum Korb-Tanz überzeugten die Gruppen-Choreographien und die Bewegungsabläufe der Mitwirkenden. „Ich habe keinen Fehler gesehen“, stellte die gestrenge Lehrerin schon in der Pause zufrieden fest. Und auch später gab es keinen Grund zur Klage. Denn dann durften die Kinder und Jugendlichen unter Beweis stellen, was sie im Bereich „Modern Dance“ drauf haben.

Pascalls Tochter Clair Cooper hat schon mit drei Jahren in der Schule ihrer Mutter getanzt. Nach zahlreichen Tanz-Engagements betreibt sie nun eine eigene Schule in Frechen. Sie hatte die meisten Stücke mit den Kinder einstudiert und drei der acht Beiträge choreographiert.

Die fetzigen Choreographien nahmen das Publikum voll mit. Ob nun Coopers Ansatz bei Shawn Mendes „If I can‘t have you“ oder das im stimmungsvollen Licht getauchte „Bye bye bye“ oder das knackig-sportliche „Bounce“ von Leonie Lewis, die Darbietungen sorgten für Jubel und rhythmisches Mitgehen im Saal.

Große Anmut, Eleganz und tänzerische Klasse verbreitete danach Tirza Lydia Werner bei „Ashes“ von Céline Dion. Am Ende sorgte nochmal die vom Musical „Aladdin“ inspirierte Darbietung von „Ne-Yos „A friend like me“ für Begeisterung, ehe alle Aktiven für ihre Leistung mit Standing Ovations gefeiert wurden.

„Ich hatte zuerst Angst. Aber dann habe ich nur noch gelächelt und getanzt“, drückte die elfjährige Mia Pechhold aus, wie aufregend für alle diese drei Aufführungen waren und wieviel Spaß sie ihnen bereitet hatten. Die sechs Jahe ältere Elena Rouenhoff zeigte sich „megastolz“ über das Geleistete: „Das nimmt einen mit im positiven Sinne.“

Als sie sich anschickte, mit ihrer Tochter Clair Cooper ohne Tränen der Rührung allen Beteiligten zu danken, hatte Nicola Pascall ganz schön mit sich zu kämpfen. „Ich bin sehr stolz auf die Kinder“, sprudelte es am Ende des Premierenabends doch noch aus ihr heraus. „Ich hatte schon gedacht, wir verschieben das. Aber dann haben wir gesagt, das ziehen wir durch.“

Nach den gut zweieinhalb anspruchsvollen Monaten Training konnte die Perfektionistin am Ende für sich sagen: „Ich bin sehr glücklich, dass wir das geschafft haben.“ Entsprechend gelöster konnte sie die beiden weiteren Aufführungen verfolgen. Dem erleichterten Statement der Freude und des Stolzes war eine beeindruckende Tanzvorstellung vorausgegangen, wie man sie in Kevelaer so nicht häufig zu sehen bekommt.

https://youtu.be/Dyrhdvyoqbc