Ein Griff ins (Schul-)Klo

Mann, mann. Da ham se sich ma wieda wat gelappt. Oder wie seht ihr das?
Sicher, wenn die Mechel, meine Frau, als Haushaltungsvorstand die Parole ausgibt, „Hendrick, wir müssen sparen“, dann habe ich keine Zweifel daran zu haben und muss mich ihrem Befehl, ohne nachzudenken, beugen. Also fast genau so, wie in Rat und Verwaltung. Es soll gespart werden, indem Stellen nicht neu besetzt werden, wenn irgendwo eine wegfällt. Nur mit dem Unterschied, dass die Sparer im Rat den Befehl des Sparens an die Verwaltung geben, darüber nachzudenken. So weit, so gut.
Jetzt setzen sich die Rädchen in der Verwaltung in Gang, und wie! Hier sitzen doch Leute, die fürs „Denken“ bezahlt werden, oder? Da hätte man doch bestimmt einen anderen Weg finden können, als den „Hausi“ der Hubertus-Grundschule für 4 Stunden am Tag an eine andere Einrichtung der Stadt zu entsenden. Denn hätte man etwas länger als einen Bürokaffee lang darüber „gehirnt“, dann hätte man mit gesundem Menschenverstand (das hat noch nicht mal etwas mit Intelligenz zu tun) erkannt, dass man damit ein personelles Loch reißt und notwendige Arbeiten einfach liegen bleiben. Und wenn diese dann doch mal erledigt werden müssen, na, dann holt man sich halt Externe, bezahlt aus dem Steuersäckel, den man ja eigentlich schonen soll. Also ein „Griff ins Klo“.
Aber es kommt noch besser. Bisher wurden durch den „Hausi“ anfallende IT-Handreichungen (oder manchmal sogar komplexere IT-Themen) einfach mal so miterledigt. Und jetzt? Jetzt kommt die IT-Abteilung in der Verwaltung nicht mehr nach, sich um all die Dinge zu kümmern, die an den Schulen benötigt werden. Daher wird dann konsequent – dem Sparzwang folgend – eine neue Stelle ausgeschrieben, die im Vergleich zu einer Hausmeisterstelle vermutlich mit € 1.000 – € 2.000 im Monat höher dotiert sein dürfte. Schon wieder der „Griff ins Klo“.
Spätestens jetzt müsste doch etwas im Gehirn ankommen. Mindestens mal, dass es anfängt zu stinken, also wegen des Klos. So wird das nix mit der Sparansage der Politik.
Es wird noch merkwürdiger. Anscheinend hat jetzt doch irgendeiner in der Verwaltung darüber nachgedacht. Denn die Tagesordnung zur Sitzung des Schul- und Sportausschusses, in der diese Thematik behandelt wird (bzw. am Dienstagabend behandelt wurde), weist eine Auffälligkeit auf.
Üblich ist, dass zu Beginn dieser Sitzungen die Fragen der Einwohner zuerst behandelt werden. Aus gutem Grund. Es könnten Argumente der Betroffenen kommen, die die Ausschussmitglieder in ihre Überlegungen mit einbeziehen können. Das ist jetzt anders. Vorgezogen wurde der nicht-öffentliche Teil, in dem es u.a. um die Hausmeisterstellen geht. Will man sich zuvor die Karten zurecht legen, bevor das gemeine Volk (es haben sich viele angekündigt) mit seinen Klagen kommt? Wollen die Denker jetzt schlau sein und die Sparer einlullen, damit diese nicht auf dumme Gedanken kommen und den „Hausi“ vielleicht doch noch für 8 Stunden an der Grundschule belassen? Wir werden es nicht erfahren.
Die Mechel, meine Frau, sagt: „Wenn die so oft das Klo putzen müssten wie ich, dann wüssten die, dass man da nicht rein greift, denn es könnten dicke Haufen drin liegen und den Gestank wird man nur schwer wieder los.“
Euer Hendrick