„Gott ist mitten unter uns“

157 Kinder bereiten sich aktuell in den katholischen Gemeinden Kevelaers auf ihre Erstkommunion vor. 32 Jungen und Mädchen feiern am Sonntag, 28. April, 27 Kinder am Sonntag, 5. Mai in St. Antonius Kevelaer und 29 Kinder an St. Marien ihre Erstkommunion.
Hinzu kommen 23 Jungen und Mädchen, die in St. Urbanus Winnekendonk am 28. April ihre Erstkommunion feiern. 14 Kinder in St. Petrus in Wetten werden am 5. Mai sowie 25 Kinder in St. Quirinus in Twisteden und sieben Kinder in St. Antonius Kervenheim am Sonntag, 12. Mai die Eucharistie zum ersten Mal empfangen.
Das KB hat sich bei den begleitenden Priestern, Pastoralkatechetin und Katechetinnen ein wenig umgehört, was sie den Erstkommunionkindern mit auf den Weg geben möchten oder welche Geschenke sie als besonders wertvoll einschätzen.
Die Erstkommunion in St. Antonius Kevelaer und St. Quirinus steht unter dem Leitmotiv: „Mit Jesus, dem Brot des Lebens, gemeinsam auf dem Weg!“ „Seit September 2018 habe ich mich mit den Kindern, Eltern und Katechetinnen auf den Weg gemacht“, sagt Pastoralreferentin Stefanie Kunz.

Stefanie Kunz, Pastoralreferentin an St. Antonius.


„In einem Lied unseres Kirchenmusikers Christian Franken heißt es: ‚Gemeinsam wollen wir gehen, dein Wort zeigt uns den Weg. Du bist das Brot des Lebens, du bist der Weg zum Glück.‘ Jeder Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt, so verhält es sich auch mit dem Glauben: Schritt für Schritt können wir mehr von der Liebe Gottes zu uns Menschen erfahren, können wir immer mehr in das Geheimnis unseres Glaubens eindringen. Das können wir am besten in Gemeinschaft. Dankbar bin ich für das Zeugnis und den Einsatz unserer Katechetinnen, die von ihrem Glauben erzählen, die auch hinterfragen, die kreativ sind und die Freude daran haben, den Kindern etwas davon weiterzugeben, was sie für sich selbst als tragend für ihr Leben entdeckt haben.“
„Uns ist wichtig, immer ein offenes Herz und offenes Ohr für Fragen der Kinder zu haben und kindgerecht den Glauben an Gott zu vermitteln und zu stärken“, versichern die Katechetinnen Tanja und Kathi. „Gott hat immer Zeit für uns und ist immer für uns da.“ Für Sonia und Tanja ist die Kommunionvorbereitung eine Eucharistievorbereitung und lebt von einem langsamen Vertrautwerden: „Durch unsere Vorbereitung der Erstkommunion hoffen wir, dass die Kinder Freude am Gottesdienst finden.“
„Es ist wichtig, dass unsere Kinder öfter mal innehalten und sich über kleine Gesten des Alltags freuen“, erklären Yvonne und Olec. „Wir möchten ihnen mitgeben, dass der Glaube an die Gemeinschaft wichtig ist und Gott uns immer begleitet.“
Daniela und Heike möchten als Katechetinnen dazu beitragen, den Kindern den Glauben an Gott zu vermitteln, durch Sicherheit, Geborenheit und Gemeinschaft. „Kinder sollen Gemeinschaft mit anderen Kindern erleben und erfahren, dass immer jemand für sie da ist: Gott, Familie, Freude“, fügen Birgit und Tanja hinzu. Melanie und Elke sagen: „Die Kinder sollen erfahren: Gott ist mitten unter uns. Die Kirche soll ein Ort sein, um Ruhe und Gemeinschaft zu finden.“
Jesus ist Licht
Steffi, Stefanie und Nina möchten ebenfalls die Kinder bei der Vorbereitung zur Kommunion unterstützen und mit ihnen diesen Weg gemeinsam gehen. Und Britta, Christiane und Renate wünschen allen Erstkommunionkindern, „dass sie immer gerne an ihren großen Tag zurückdenken und dass Jesus sie immer auf ihrem Lebensweg begleitet.“
In Winnekendonk, Kervenheim und Wetten lauten die Themen für die Erstkommunion in diesem Jahr: „Sein Licht weist uns den Weg, Jesus, unser Leuchtturm“ und „Unterwegs mit Jesus, dem Menschenfischer“. „Das sind Bilder“, erklärt Pastor Manfred Babel.

Pastor Manfred Babel, Pfarrer an St. Antonius.


„Jesus ist Licht. Jesus ist Menschenfischer und macht seine Jünger dazu. Aber nicht, um Menschen zu fangen, sondern um Menschen zu gewinnen. Jesus ist das Brot des Lebens, Das ist das Wichtigste. Wir möchten Kinder, diesmal im Ganzen nur 43 Jungen und Mädchen, nicht fangen, sondern gewinnen für Jesus ein Leben lang. Am Tabernakel sage ich manchmal, dass dieses Brot der Leib Christi, des Sohnes Gottes, ist. Ja, dass jede kleine Hostie Gott selber ist. So klein macht sich der große Gott. Und die Kinder staunen und behalten es auch wenigstens eine Zeit. Irgendwo fand ich den Spruch: Der Mensch ist nicht Gott, das wäre fatal. Aber der Mensch isst Gott. So groß ist Gottes Liebe, Jesu Liebe, dass er sich uns zur Speise gibt.“
Verona Marliani-Eyll, Katechetin an St. Marien: „Als unsere Zwillinge 2005 zur Erstkommunion gingen, begann ich als Katechetin und bin all die Jahre nun an St. Marien Kevelaer im festen Vorbereitungsteam. Der frühere Kaplan an St. Marien, Markus Trautmann, gab den Erstkommunionkindern immer ein wunderschönes Märchen mit, das daran erinnert, dass man neben all den vielen Geschenken doch nicht den großen Gast, der am Tag der Erstkommunion zum ersten Mal zu uns kommt, vergessen sollte: Jesus!“
Und weiter erzählt die Katechitin: „Als unser Sohn Martin letztes Jahr zur Erstkommunion ging, klingelte es am Tag davor ständig an der Tür und er bekam schon im Voraus verschiedene Geschenke. Bis auf manche ließen wir die Geschenke im Keller verschwinden, um Martin in Ruhe auf das besondere Fest vorzubereiten. Erst hinterher konnte er all die anderen Geschenke auspacken. Ein besonders schönes Geschenk ist für uns eine Kinderbibel zur Erstkommunion, wir schätzen besonders die „Illustrierte Bibel für Kinder“ mit kindgerechten Bilder, zeitgemäßen Bibeltext und vielen hilfreichenInformationen am Rand. Tolle Geschenke sind auch ein die Statue des Namenspatrons in Holz, Namensplaketten aus Bronze, ein Bibelhörspiel oder Bücher, die den Kindern Freude am Glauben vermitteln.“

Conny-Hochstrat, Katechetin an St. Marien.


Seit vielen Jahren ist die Katechetin Conny Hochstrat in der Kommunionvorbereitung in St. Marien aktiv: „Ich begleite in diesem Jahr auch mein viertes Kind. Für mich ist es wichtig, dass diese Vorbereitungzeit den Kindern und ihren Familien die christliche Gemeinschaft erfahren lässt: Jeder kann so sein, wie er ist, mit seinen Stärken und Schwächen. Auf unserer Erstkommunionkerze haben wir deshalb viele bunte Hände mit den Namen der Kinder: Das zeigt uns: Jeder ist einzigartig, jeder gehört dazu, Gott ruft uns beim Namen und kennt uns. Wir werden getragen von der Liebe Gottes. In dieser Glaubensgemeinschaft gehöre ich mit zur Tischgemeinschaft. Jesus selbst schenkt sich mir. Ich kann mich ihm immer und überall anvertrauen.“
In der Hostienbäckerei
 “Zu uns kommen viele Erstkommunionkinder, denen wir neben einer Führung durch die Gläserne Hostienbäckerei auf Wunsch auch eine kleine Katechese anbieten”, sagt Thomas Held, Inhaber der Gläsernen Hostienbäckerei.

Thomas Held, Inhaber der Gläsernen Hostienbäckerei.


“Mithilfe zweier großer Ölbilder einer französischen Schwester erkläre ich den Kindern dabei, wie das Volk Israel als Sklave in Ägypten war. Der Pharao wollte das Volk nicht freiwillig ziehen lassen, so wirkte Gott die zehnte Plage: Den Tod der Erstgeborenen. Das Volk Israel war davor geschützt, indem es sich das Blut eines Lammes, das sie als letztes Mahl noch aßen, an die Türpfosten strich – und dünnes ungesäuertes Brot buk, das nicht aufging, sondern flach blieb: Sinnbilder der eucharistischen Gestalten und des Opfers Christi am Kreuz. So konnte das Volk im Alten Bund zum ersten Mal „Pas-cha“ feiern, Vorübergang Gottes, der sein Volk vor der Strafe verschonte. Der Fingerweis des Engels in unserem Gemälde weist schon voraus auf die Eucharistie. Die Hostie schmeckt nach der Wandlung genau so wie davor und sieht genauso aus, aber doch ist sie gewandelt und Jesus ist darin verborgen. Er hat uns durch seinen Tod und durch unsere Taufe das ewige Leben, die Eintrittskarte in den Himmel geschenkt. Er hat unseren Tod zum Durchgang gemacht zu einem Leben zu Gott. Oft sage ich den Kindern: Vergesst nie: Gott liebt euch sogar mehr als eure Eltern euch lieben! In der heiligen Messe können wir selbst in das Geheimnis unserer Erlösung eintauchen und die heilige Woche Jesu miterleben: Am Palmsonntag denken wir daran, wie Jesus in Jerusalem einzog; im Kyrie begrüßen wir ihn als Kyrios, als Herrn. Wie Jesus am Gründonnerstag feiern auch wir Abendmahl mit ungesäuertem Brot. Das Opfer Christi am Kreuz am Karfreitag wird in der Messe versinnbildet, indem der Priester nach der Wandlung die Hostie zerbricht; ein Stück wird in den Kelch gegeben als Zeichen der Auferstehung Christi. Seit ich diese Zusammenhänge selbst verstanden habe, gehe ich in die Messe mit anderen Augen und Ohren.“
Vergleich mit einem alten Kuscheltier
Und Christoph Schwerhoff, Kaplan von St. Marien, gibt Einblicke in die Wandlung von Brot und Wein: „Mir hat mal vor einiger Zeit jemand das Geheimnis der Wandlung des eucharistischen Brotes von normalem Brot zum Leib Christi wie folgt erklärt: Die Wandlung von Brot und Wein während der Eucharistiefeier kann man vergleichen mit einem alten, lang benutzten Kuscheltier.

Christoph Schwerhoff, Kaplan an St. Marien.


Dieses Kuscheltier wird mit der Zeit vielleicht dreckig, abgenutzt und ist im Auge der anderen auch nichts mehr als eben das: ein dreckiges, abgenutztes Stofftier ohne jede Bedeutung. Jetzt fragen Sie aber mal den Besitzer, ob er dieses dreckige, abgenutzte und wirklich alte Kuscheltier gegen ein zwar völlig identisches, dafür aber sauberes und neues Kuscheltier austauscht. Der Besitzer wird es niemals tun, weil es eben dann nicht mehr sein Tier ist. Das alte, verbrauchte Kuscheltier ist ja mit der eigenen Geschichte – auch wenn man es von außen nicht sieht – verbunden und aufgeladen. Das Kuscheltier ist nicht mehr einfach nur ein Kuscheltier, wie es eben von dieser Art und Sorte viele gibt, sondern es hat sich verwandelt, es hat sich mit der Geschichte des Besitzers verbunden und nur er kann dies wirklich erfahren und mit seinen inneren Augen sehen.
So ist es auch mit der Hostie und dem Wein in der Messe. Durch das Hochgebet des Priesters verbindet sich dieses kleine Brot und dieser Schluck Wein mit der Lebensgeschichte Jesu. Es lädt sich quasi mit dieser Geschichte auf und bleibt dadurch für jeden Gläubigen nicht einfach nur Brot und Wein, sondern es wird wirklich Leib und Blut Christi. Auch wenn die anderen von außen immer noch nicht mehr als nur Brot und Wein sehen, so hat es sich doch – nur für das gläubige, innere Auge sichtbar – mit Jesus verbunden. Brot und Wein tragen jetzt die Lebensgeschichte, ja die Person Jesu in sich. “
Geschenkideen zur Erstkommunion
Die KB-Suche nach beliebten Geschenken zur Erstkommunion und Bestsellern ergab:
Armbänder mit christlicher Botschaft, bunte Holzkreuze, Begleiter am Tornister, Segensbegleiter, handgearbeitete Kerzen nach dem Motto der Erstkommunion oder nach indivuellen Wünschen sowie Kerzenzubehör (erhältlich u.a. bei Marion Piegenschke, Kerzenkunst bauMgärtner).
Erinnerungsalben an die Erstkommunion DK Illustrierte Bibel für Kinder, „Justus und die Zehn Gebote“, Youcat for Kids, „Den Himmel gibt’s echt“ (Buch und Hörbuch), „Der Kreuzweg Jesu den Kindern erklärt“ (Ursula Lohmann) oder Füllfederhalter
Armbanduhr oder Halskette
Holzfiguren des Namenspatrons oder anderer Heiliger
Gutscheine, etwa im Bücherladen oder an der Eisdiele.