Geteiltes Leid ist halbes Leid
Schatz, ich werde mich bei der Nabu beschweren!“ Die haben doch tatsächlich behauptet, es gäbe immer weniger Insekten. Man solle Wildwiesen und bienenfreundliches Gehölz etc. anbauen. Bewaffnet mit einer Tube kühlendem Gel mache ich mich ans Werk, um eine nicht unerhebliche Anzahl von Mückenstichen zu behandeln. Nicht, dass ich schöne Beine hätte, aber diese dicken, roten Flatschen machen sie auch nicht unbedingt attraktiver.
Schatz und ich lieben die Natur und sind bei schönem Wetter am liebsten draußen, gerade deshalb lieben wir unsere Camping-Urlaube. Aber auch im Wald und auf der Heide ist man nicht wirklich allein. Vom ersten Moment an hat man reichlich Gesellschaft. Besonders beliebt sind wir bei den Mücken, auf unseren Hund fliegen eher die Zecken. Und so werden wir täglich mehr oder weniger ausgesaugt.
Selbst intensivste Knoblauchausdünstungen stören diese Mini-Vampire nicht. Erwischen wir so ein Tierchen in flagranti, schlagen wir kräftig zu. Normalerweise vermeide ich, wenn immer möglich, ein Tier zu töten, aber bei diesen fiesen Blutsaugern kenne auch ich kein Erbarmen.
Tunlichst vermeiden sollte man das Pipi-machen in der freien Natur. Leider lässt es sich nicht immer vermeiden,und dann heißt es aufgepasst! Natürlich kann ich mich nicht mitten auf den Weg hocken und in Gebüsch und Baumnähe wimmelt es meist von stechendem Getier. Auch von Ameisenhaufen sollte man gehörigen Abstand nehmen. Das könnte ganz schön brenzlig werden. Und der Angriff auf die nicht beweglichen Körperteile erfolgt meist heimlich von hinten. Da beneide ich meinen Schatz, wobei ich da jetzt nicht auf Details eingehen werde.
So wird dann mehrmals täglich gesalbt und dabei gejammert und gestöhnt, auch wenn´s nix nutzt. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Christel Hundertmarck