Georg Drißen hat zur Zeit zwei große „Baustellen“ vor der Brust. Die eine ist der Anbau an seinem Häuschen auf der Gartenstraße, wofür er allerdings „nur“ Gehirnschmalz und Muskelkraft braucht. An der zweiten großen Aufgabe aber hängt sein ganzes Herz. Denn am kommenden Montag wird ihm im Rahmen der Winnekendonker Kirmes die Festkette überreicht: „Das ist für mich eine ganz besondere Auszeichnung und hohe Ehre!“
Die Besonderheit des großen Augenblicks am Kirmesmontag, der nach dem ökumenischen Gottesdienst am frühen Abend im Bürgerpark stattfinden soll, liegt in zwei für den Winnekendonker persönlich herausragenden Wesensmerkmalen begründet. Zum einen übernimmt der 57-Jährige genau 25 Jahre nach seinem Vater Franz-Josef Drißen die Würde des Festkettenträgers und tritt, so Drißen, „in die großen Fußstapfen meines Vaters.“ Zum zweiten ist der Verwaltungsangestellte im Finanzamt Geldern ein Winnekendonker durch und durch und stolz darauf, ein Teil der Geschichte des Dorfes zu werden. Das umso mehr, seit er vor langer Zeit auch eine zweite Aufgabe von seinem Vater übernommen hat, die er mit vollem Herzen ausfüllt: Georg Drißen ist, wenn man es etwas flapsig ausdrücken möchte, der Dorfschreiber, aber dahinter steckt eigentlich viel mehr: „Ich habe die Geschichtsarbeit von meinem Vater geerbt und führe somit fort, was er damals angefangen hat.“ Als Mitbegründer des Geschichtskreises geht seitdem kein Ereignis, seie…