Gemeindefest mit Ehrengast „Luther“

Martin Luthers Ausspruch „Hier stehe ich und kann nicht anders“ bestimmte den Familiengottesdienst, mit dem das Fest der Evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer eröffnet wurde. Viele Familien mit Kindern waren der Einladung des Presbyteriums und dessen Vorsitzenden Pfarrerin Karin Dembek gefolgt.
Der Kinderchor der Gemeinde begrüßte in einem Lied die Anwesenden in zahlreichen Sprachen und machten klar „ohne uns geht gar nichts, ohne uns geht es schief.“ Dann erklärten Klara und Emil (zwei Handpuppen), dass manchen Menschen Luthers Ideen nicht gefallen haben.
Sie hätten Angst gehabt, mit der Furcht der Menschen kein Geld mehr verdienen zu können. Sie hätten auch nicht gewollt, dass die normalen Bürger selbst in der Bibel lesen konnten. Sie befürchteten, dass sie dann dem Klerus nicht mehr gehorsam wären und dieser dann seine Macht verlieren könnte. Luther wusste aus der Bibel, dass die Menschen aus Gnade allein und durch die Taufe zu Gott gehören würden und so gut sind, wie sie sind. Er wollte, dass dies alle Menschen wissen sollten. Er wollte den Menschen Mut machen.
Mut-Worte zählten dann auch die Kinder auf: „Du bist nicht alleine“, „Gott ist immer bei Dir“, „Gott ist mein Freund“ oder „Gott ist Liebe“, wurden aufgeschrieben und an die Leine geheftet, an der die 95 Thesen Luthers befestigt waren.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es viele Aktionen in und um die Jesus Christus Kirche. Märchenerzählungen, Sackhüpfen und Stelzenlaufen zählten ebenso dazu wie das Luther-Torwandschießen. Spanferkel vom Grill und mittelalterliches Bier warteten auf die Besucher. Das Singen von Lutherliedern, eine Türe an die neue und eigene Thesen zur heutigen Kirche angeschlagen werden konnten oder ein Gesprächstisch zu den Luther-Thesen zählten zudem zum Angebot für kleine und große Leute.
Ein „Ehrengast“ war bei dem Gemeindefest die ganze Zeit anwesend. Martin Luther, fast in Lebensgröße, als Figur von Playmobil, betonte immer wieder den Anlass des Gemeindefestes. „Mutmachworte“ an die Finder wurden bei einer Luftballon-Aktion in den Himmel geschickt und zeigten, dass „Luther 5.0o“ keine Gemeindegrenzen hat.