Abgeordnete aus Bund und Land besuchten die Einrichtung
„Gelebte Inklusion“ in Kevelaerer Schulmensa
v.l.: SOS-Einrichtungsleiter Peter Schönrock begrüßte Stefan Rouenhoff MdB und Dr. Günther Bergmann MdL gemeinsam mit Anleiter und Koch Peter Becker in der Kevelaerer Schulmensa. Foto: SOS-Kinderdorf Niederrhein / Katrin Wißen
Die Schulmensa in Kevelaer wird oft als Vorzeigeprojekt gelobt. Die Einrichtung hat sich mit ihrem inklusiven Konzept einen Namen gemacht. Davon haben sich jetzt auch der Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve, Stefan Rouenhoff MdB, und sein Kollege aus dem NRW-Landtag, Dr. Günther Bergmann MdL, überzeugt.
„Wir haben zwar schon viel von der Schulmensa gehört, waren bislang jedoch noch nicht selbst vor Ort“, so Rouenhoff. Peter Schönrock, Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorf Niederrhein, führte die beiden herum. Denn das Sozialwerk betreibt die Mensa und bildet in Küche, Hauswirtschaft und den personalen Dienstleistungen rund 20 junge Erwachsene aus. Im Rahmen von Berufsvorbereitungsangeboten werden zudem neun Teilnehmende auf den nächsten Schritt in ihrer beruflichen Entwicklung vorbereitet.
Förder- und Stützunterricht
Anleiter und Koch Peter Becker erklärte das Konzept: „Die jungen Erwachsenen, die wir in unserer Lehrküche ausbilden, bringen alle ein Handicap mit. Ob psychische Belastungen oder Lernschwierigkeiten – bei uns bekommen sie vor allem Zeit, in ihrem Tempo zu lernen. Sie werden mit Förder- und Stützunterricht begleitet. Sozialpädagogische Fachkräfte und eine Psychologin sind ebenfalls mit im Team.“ Das Konzept geht auf. „Unsere Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt liegt bei über 95 Prozent“, berichtete Becker. Dazu tragen auch 18 Wochen Praktika in Gastronomiebetrieben oder Großküchen bei. Die Kosten für den Lehrbetrieb tragen die Agentur für Arbeit Wesel, die auch für den Kreis Kleve zuständig ist, oder das Jobcenter.
Dr. Bergmann zeigte sich beeindruckt: „Das sind großartige Erfolge – für die jungen Menschen, für den Sozialträger SOS-Kinderdorf Niederrhein sowie auch für uns als gesamte Gesellschaft.“ In Kevelaer profitieren auch die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums von der besonderen Ausbildungsform. Denn sie erhalten zu moderaten Preisen täglich zwei frisch zubereitete Menüs zur Auswahl sowie Salate, Pasta und Desserts nach dem „Flatrate-Prinzip“.
„Es motiviert unsere jungen Erwachsenen ungemein, wenn sie die selbst gekochten Mahlzeiten an die Schülerinnen und Schüler ausgeben. In Spitzenzeiten sind es immerhin 750 Essen, die während der Mittagszeit über die Theke gehen“, erklärte Schönrock. Rouenhoff bemerkte anerkennend: „Es ist klasse, dass wir bei uns im Kreis Kleve mit solch gelebter Inklusion Maßstäbe setzen.“