In der sechsten Runde der Schach-Verbandsliga kam es zum lang erwarteten Derby zwischen Geldern und Kevelaer! Das letzte Duell der beiden ersten Mannschaften fand 1995 eine Liga tiefer in der Verbandsklasse statt. In der Gelderner Mannschaft, damals noch SK Mühlenturm Geldern, standen vor 30 Jahren bereits Peter Supplieth und Stefan Mohrholz und auf Kevelaerer Seite Hans-Werner Vonk im Kader.

Kevelaer als nomineller Favorit wollte sich gegen den Aufsteiger keine Blöße geben und ging das Duell sehr konzentriert an. Bereits nach 90 Minuten trennten sich an Brett sieben Yann Calnot und der Kevelaerer Robin Jacobsen mit einem Remis, keiner der beiden wollte, in einer ausgeglichenen Stellung, ein größeres Risiko gehen. Im weiteren Verlauf des Mannschaftskampfes ging es dann nach zwei Stunden sehr schnell. Zuerst gewann der Kevelaerer Mannschaftsführer Peter Drißen am vierten Brett gegen Sebastian Mill durch einen Doppelangriff auf Springer und Dame. Die Dame konnte zwar noch wegziehen und den angegriffenen Springer decken, jedoch wäre danach die Dame durch einen Spieß verloren gegangen! Nur kurze Zeit danach stellte Werner Vonk am fünften Brett auf 2,5-0,5 für Kevelaer. Werner kam nicht so gut aus der Eröffnung, konnte dann aber Druck entfalten und in der Drangphase ließ Franz Kellermann eine Figur stehen und gab umgehend auf. Da alle Kevelaerer zu diesem Zeitpunkt mindestens auf Ausgleich standen, war die Hoffnung der Heimmannschaft nicht mehr sehr groß. So spielte der beste Scorer der Verbandsliga Klaus Gutsche mit einer bis dato fantastischen Ausbeute von 5 aus 5 am zweiten Brett gegen den Marienstädter Herbert Dohmes Remis und das nahm dann auch David Tuinenburg am Spitzenbrett zum Anlass, das Remisangebot des Geldeners Mohrholz anzunehmen. An beiden Brettern waren die Stellungen eher remislich mit ganz leichten Vorteilen für die Kevelaerer, die allerdings mit den mannschaftsdienlichen Unentschieden auf 3,5-1,5 stellten und somit den Druck auf die restlichen drei Gegner erhöhten, die somit allesamt gewinnen mussten.

Das machte sich dann auch direkt bei Niklas Wiemann am sechsten Brett bemerkbar, er versuchte seine Partie zu gewinnen und spielte riskant, was ihm Zug um Zug eine schlechtere Stellung und dann auch nach fast drei Stunden die Niederlage einbrachte. Mit diesem Sieg brachte Michael Maubach das Auswärtsteam mit 4,5 Punkten über die Ziellinie. Mit dieser Entscheidung teilten sich dann auch Ulrich Geilmann und Ludger Simons schied- und friedlich die Punkte. Ludger, der auf Kevelaerer Seite den verhinderten Tobias Manten ersetzte, musste sich anfangs einem Königsangriff erwehren und verbesserte danach stetig seine Stellung. Am Ende gab er sich allerdings mit Remis zufrieden und verzichtete weiter auf Sieg zu spielen.
Den Endstand stellte dann Richard Valenta mit seinem Sieg gegen Peter Supplieth auf 6-2 für Kevelaer. Peter, der auch lange Zeit für den Wallfahrtsort spielte, kämpfte lange und erst im Endspiel hat ein kleiner Fehler die Partie entschieden. Richard konnte erst einen Bauern gewinnen und danach den Springer seines Kontrahenten mit seinem König und Läufer einfangen. Mit diesem Sieg holt er diese Saison bereits seinen 5ten Punkt, auch eine absolut Topquote!

Damit war der Mannschaftskampf nach nicht einmal 4 Stunden beendet. Die Geldener haben keinen guten Tag erwischt und stehen nach dieser Niederlage weiterhin auf einem Abstiegsplatz und die Kevelaerer schielen vom vierten Platz auf noch auf das Treppchen.