Galerist Georg Friedrichs mit 53 Jahren verstorben

Aufmerksame Kreise wissen bis heute, wie deutlich er die Marienstadt mit seinem Netzwerk zu Kreativen und Künstlern ins öffentliche Interesse gebracht hat. Mehr als 20.000 Besucher lockte er in nur sechs Ferienwochen mit seiner farbenfrohen Hundertwasser-Ausstellung ins Konzert- und Bühnenhaus der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Präsentationen von Da Vinci, von Rizzi und anderen sollten folgen. Sommerliche Magnete inmitten eines ohnehin von Galeristen geprägten Umfeldes. Ein gewisser Höhepunkt dann die riesigen Skulpturen von Otmar Alt, die vor dem alten Rathaus die Zwölf-Meter-Marke erreichten.
Georg Friedrichs hieß der Initiator, der sein Interesse für die Kunst zum Beruf gemacht hat und sich mit seinem feinen Gespür für Trends in den 90er Jahren von Kevelaer und seiner Prägung durch Kunst und Kultur hatte anziehen lassen.
Der studierte Jurist, ebenso kreative wie vielseitige Kunsthändler und erfolgreiche Internet-Galerist wurde am Wochenende in seiner Heimatgemeinde Nütterden bei Kranenburg beigesetzt. Mit dabei zahlreiche Kunstschaffende, die von seinen weltweiten, inspirierenden Kontakten viele Jahre Pluspunkte ableiteten. Georg Friedrichs, Vater von fünf Kindern, verstarb nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 53 Jahren. Sohn Leo Friedrichs wird die Internet-Galerie, mit der er 15 Mitarbeiter beschäftigt, weiterführen.
Auch Wilhelm Schlote und Frau Monika waren aus Köln angereist und gehörten am Samstag zu den vielen Menschen, die sich von ihrem langjährigen Wegbegleiter und Freund verabschiedeten. Durch ihn, Georg Friedrichs, wurde Schlote als der wohl berühmteste Städteplakat-Maler der Republik auch zu einer Art „Botschafter“ für den Kreis Kleve. Alle Standort prägenden Gebäude, von der Schwanenburg in Kleve über die Gnadenkapelle in Kevelaer bis hin zur St. Maria Magdalena-Kirche und dem Drachenbrunnen in Geldern hielt er dafür mit seiner Tasche voller Buntstifte fest – und ließ sie vom Internet-Galeristen an die Interessierten tragen.
„Leckerland Kreis Kleve“ war ein von ihm verlegtes Schlote-Buch überschrieben, das die Region dem Wunsch der Kreis-Wirtschaftsförderung gemäß als Heimat des Agrobusiness darstellt. Postkarten für die Tourismusmessen folgten … und Vieles mehr.
Georg Friedrichs war nach Ansicht enger Freunde, von denen er viele hatte, ebenso weltoffen und international tätig wie auch heimatverbunden. Wann immer er es denn konnte, hat er Künstlerinnen und Künstler an „seinen Niederrhein“ und nach Kranenburg eingeladen – dorthin, wo er schon als Kind Josef Beuys als Freund des Vaters Dr. Otto Friedrichs bei der Arbeit zuschauen durfte.