Fußball und auch noch ganz viele andere Sportarten

Winnekendonk. „Wido bewegt sich“ – so lautete das Motto des sportlichen Tages, zu dem der SV Viktoria Winnekendonk aktive Hob­bysportler und Bewegungsinteressierte auf das Gelände des neuen Sportplatzes eingeladen hatte.
Rund um den Sportplatz und auf dem Rasen konnten sie diverse sportliche Angebote in Anspruch nehmen – ob nun Radfahrer-Touren verschiedener Länge, Spaß auf der Wasserrutsche der Feuerwehr, Beachvolleyball oder auch Schnupper-Spinning bei Benjamin Hendrix.
„Das ist schon anstrengend, aber es ist okay und macht Spaß“, war die Herongerin Maria Görtz als Gast der Veranstaltung nach ein paar Minuten auf dem Sattel durchaus davon angetan. „Wir zeigen, dass Herz-Kreislauf-Training auch auf diese Weise geht“, dirigierte Hendrix, selbst in die Pedale tretend, die Interessierten. „Die Aktion hier ist toll fürs Dorf – und wir können zeigen, es gibt auch was anderes als Fußball.“
Kern des Events war das Kleinfeld-Fußballturnier für Hobbymannschaften. Insgesamt sechs Teams mit so kreativen Namen wie „AC Schollin“ aus Dinslaken, „here for beer“, „Deutsche U 17“ oder „Ajax Dauerstramm“ wetteiferten auf dem Platz um den Sieg im Spiel Jeder gegen Jeden.
Im letzten Spiel des Turniers konnte die Feuerwehr nochmal einen 3:1-Sieg gegen den „AC Schollin“ einfahren. „Das ist eine gute Idee, ist für jedermann, ob jung oder alt. Und so arg viele Turniere gibt´s auch nicht“, fand Spielertrainer Michael Wienhofen. Der 14-jährige Anthony aus Kervenheim zeigte sich nach nur einem Sieg mit der „Deutschen U17“ in dem Turnier nicht enttäuscht: „Wir haben einfach nicht mehr so viel Luft gehabt.“
Und später versammelten sich 20 Spieler der Aufstiegsmannschaften des SV Viktoria, die vor 25 Jahren und 20 Jahren in die Bezirksliga (1. Mannschaft) und vor 20 Jahren in die Kreisliga B (3. Mannschaft) aufgestiegen waren, auf dem Rasen, um sich miteinander ablichten zu lassen. Thomas Otten war bei beiden Bezirksliga-Aufstiegen mit dabei. „Das war ein Lebensabschnitt, den man nie vergisst“, konstatierte der 46-Jährige.
Doch es gab auch noch andere Angebote: Andrea Schlossarek machte sich mit ein paar aktiven Schützen vor dem Stadtbundfest am Mittag auf zum Walken. Eine originelle „Biathlon“-Variante hatte der Verein mit einer Mischung aus Laufen und Dosen- und Balleimerwerfen aufgezogen, bei der man drei Runden absolvieren durfte.
Das Trio von „Ajax Dauerstramm“ schien dabei im direkten Vergleich mit den alten Herren des SV Winnekendonk lange im Hintertreffen zu sein, bis ihr letzter Läufer Robin Hegendorf alle Dosen mit einem Wurf wegräumte. „Nach den sechs Strafrunden hab ich schon gedacht, das wird nix mehr“, rieb sich Lenard Spasojevic leicht verwundert die Augen und klatschte den in den Rasen fallenden Mitstreiter per Handschlag ab.
Aber auch hier waren lediglich vier Teams am Start – die Veranstaltung litt entscheidend unter den mehrfachen Schauern, welche die diversen Aktionen dann doch stark beeinträchtigten.
Das Fazit des Vereinspräsidenten Peter Schlossarek fiel am Ende etwas ernüchtert aus: „Wir hatten gehofft, dass für die anderen Sportarten – Spinning, Radfahren und Selbstverteidigung – Leute aus der Bevölkerung kommen. Das Wetter und die Ferien haben uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht.“
Man habe die Flüchtlingsinitiativen, Kindergärten, Schulen und Vereine angeschrieben, sich zu beteiligen. Von dem Ergebnis in diesem Jahr werde man sich aber nicht entmutigen lassen, machte der Viktoria-Boss deutlich. „Wir versuchen es 2018 mit diesem Konzept nochmal.“