Für Mensch, Auge und Natur

Mit Eimern, Schaufeln, gelben Warnwesten und jeder Menge Enthusiasmus ging es am Samstagvormittag im Achterhoek schnell zur Sache. „Ich bin begeistert, wie viele Kinder mit dabei sind, das macht mich glücklich und die Kinder auch“, meinte ein sichtlich erfreuter Johannes Baaken über den Zuspruch.
Rund 20 Jungen und Mädchen hatten sich mit ihren Eltern am Ach­terhoeker Dorfplatz versammelt, um von dort aus eine ganz besondere Pflanzaktion zu starten. „Wir haben rund 50 Kilo Blumenzwiebeln – das entspricht ungefähr einer Anzahl von 4000 Stück – von einem Sponsor erhalten, der die Zwiebeln sonst verkauft“, verriet das Vorstandsmitglied des Vereins „Natur und Kultur im Achterhoek e.V.“ (NUK), nannte aber keinen Namen.
Der Verein hatte zu der Teilnahme an der Aktion aufgerufen. „So führen wir Kinder pädagogisch an den Naturschutz heran“, meinte der Vorsitzender Rainer Verhülsdonk. „Wir haben hier bewusst Frühlingsblüher, die gut für Bienen, Hummeln und andere Insekten sind“, erläuterte er, dass das Ganze nicht nur der optischen Schönheit des Dorfes, sondern insbesondere auch dem biologischen Gleichgewicht zugute kommt.
„Wir hatten einen heftigen Fluginsektenrückgang – bestimmt 80 Prozent in den letzten 20 Jahren. Aber die bilden die Nahrungsgrundlage für die Vögel.“ Und so ganz nebenbei würden Wespen auch noch die Mücken wegfressen. Die Aktion sei somit etwas „für Mensch, Auge und die Natur.“
Und so machten sich die großen und kleinen Helfer daran, im Umfeld der St.-Josef Kapelle, am Dorfplatz und entlang des Achterhoeker Schulwegs, Richtung Oetzelstraße und Hungerwolfsweg, die Zwiebeln der Krokusse, Winzerlinge, Schneeglöckchen, Osterglocken, Scillas, Tulpen und Narzissen in die Erde zu bringen.
„Wenn die groß sind, sind das dann Blumen“, sagte der sechsjährige Marlon und legte eine der Pflanzen in das von den Erwachsenen mit dem Spaten zuvor ausgehobene Loch. „Macht echt Spaß“, ergänzte die elfjährige Fiona.
Und auch die großen Helfer hatten ihre Freude an dem morgendlichen Schuften an der frischen Luft. „Das mache ich ja auch ständig bei uns im Garten, so komme ich nicht aus der Übung“, stemmte sich Judith Schelbergen mit beiden Füßen auf die Schaufel, um eine Kerbe in den Erdboden am Straßenrand zu bekommen. „Und mit den Kids zusammen draußen ist für sie besser als ,zocken‘ an einem Bildschirm“, meint die Künstlerin.
Am Ende der gut zweistündigen Tour gab es bei Familie Baaken für die fleißigen Helfer zur Stärkung noch Bratwurst im Brötchen – und als Dankeschön eine Tüte mit Blumenzwiebeln zum eigenen Gebrauch. Auf das Ergebnis im Frühjahr darf man schon jetzt gespannt sein. (aflo)