„Für Kevelaer ist das gut“

Schon bevor es richtig losging, zeigte sich Mitinitiatorin Anja Hummler vom „Schauplatz“ optimistisch. „Das Wetter ist toll, Menschen sind da, das wird sicher ein schöner Abend“, meinte sie und plauderte mit dem  Foodtruck-Besitzer Klaus Nießen. Der war mit seinem Gefährt extra aus Wegberg angereist. „Wir sind bei der Busmann-Spätschicht immer dabei gewesen. Es ist immer sehr angenehm in Kevelaer und wir sind von Anja und ihren Mitstreitern immer sehr schön empfangen worden. Wir haben uns gefreut, herzukommen und die Busmann-Leute zu unterstützen“, sagte der Geschäftsmann.

Neben ihm hatten die Initiatoren diesmal auch die „Feelgoodys“ aus Moers und die Rheinberger „Cocktailambulanz“ platziert. An der „Cocktailambulanz“ deckten sich Susanne Berritz und Marie Kufen ein. „Sex on the Beach“ stand auf ihrem Programm. „Wir haben gerade erst angefangen, werden gleich schlendern“, nahmen die beiden jungen Frauen zum Genusstrinken ein paar Meter weiter auf einer Bank Platz.

„Endlich mal was los in Kevelaer“

Diverse kleine Gruppen nahmen die Gelegenheit wahr, beim gemeinsamen Schnacken auf der Straße ein paar Minuten zu verweilen oder wie Sarah Verheiden und ihre neunjährige Tochter Thalia bei „Go-In“ an den Kleiderständern zu stöbern. „Endlich mal was los in Kevelaer und nicht nur tote Hose wegen Corona. Für Kevelaer ist das gut“, fand die 30-Jährige.

Vor und in den Läden der Busmannstraße war an dem Abend viel los.

Was als günstiger Umstand an diesem Tag noch dazukam, war die Jubiläumsfeier von „Stoffqult“, wo in dem Laden eine große Ballon-„5“ im Raum schwebte, und die Neueröffnung von „Gustrau Fashion & Deko“. Inhaberin Gabriele Gustrau nutzte selbst zwischendurch mal die Gelegenheit, mit ihren beiden Nichten, die zu dem besonderen Anlass im „Rilano“-Hotel abgestiegen waren,  durch die Straße zu bummeln. „Wir haben bewusst heute eröffnet, weil das so ein besonderes Event ist“, meinte sie. „Das ist ein total gelungener Einstieg für uns. Kevelaer ist spitze.“ Ein paar Meter weiter war den Abend über bei der „Beauty lounge“ eine lange Schlange mit jungen Leuten zu sehen. „Ich will mir ein Zungenpiercing machen lassen“, verriet die 22-jährige Theresa aus Geldern.

Bei Chefin Lisa Verhaelen saß Rebecca Heideck, deren Freundin ihr das Nabel-Piercing zum Geburtstag geschenkt hatte. „Ein bisschen Angst hab ich schon“, sagte sie, entspannte sich aber angesichts der ruhigen, sicheren Arbeit der Inhaberin. „Gut, dass es so hell ist, da hat man noch Lust rauszugehen“, freute die sich über den Andrang.

Zwei wichtige Wünsche hörte man bei den Besuchern an dem Abend deutlich heraus: Einmal, dass es gut wäre, die Straße für den Autoverkehr für die Zeit des Anlasses zu sperren, und mehr Geschäftsleute, die sich an so einer Aktion mit beteiligen. „Wenn das von der gesamten Stadt getragen würde, könnte man das sicher auch anders kommunizieren und bewerben“, meinte Dirk Winkels von „Mutter&Kind.“ Und Hans Hahlen, seit 1948 Bewohner der Busmannstraße, äußerte den Gedanken, dass es schön wäre, „wenn jetzt noch eine Brass-Band aus Holland hier durchgehen würde.“