Ein großer, parkähnlicher Campus, motivierte Lehrerinnen und Lehrer, Pädagoginnen und Pädagogen, technisch moderne Unterrichtsräume, die hauseigene Musikschule, Kunstateliers, eine Schwimmhalle, zwei Sporthallen, eine angegliederte Reithalle, eine Berghütte in der Schweiz und vieles mehr – das private Internatsgymnasium „Collegium Augustinianum Gaesdonck“ hat nicht nur eine ungewöhnliche Lage, in manchen Aspekten verbringen die Schülerinnen und Schüler dort auch eine besondere Schulzeit.

Am Gaesdoncker Tag der offenen Tür kann man sich von der Atmosphäre auf dem Gaesdoncker Campus auch in diesem Jahr ein eigenes Bild machen: Am Samstag, 2. Dezember 2023, ist die Gaesdonck von 10 Uhr bis 14.30 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

„Viele Klassen haben Aktivitäten vorbereitet und ein umfangreiches Programm zusammengestellt, mit dem die Schul- und Internatsgemeinschaft „ihre Gaesdonck“ vorstellen möchte“, sagt Lehrerin Sophia Schlautmann. Sie gehört zum Vorbereitungsteam und sie sowie ihre Kolleginnen und Kollegen haben derzeit alle Hände voll zu tun: Mit zahlreichen Angeboten sowie Führungen durch Schule und Internat sollen die Besucherinnen und Besucher aus erster Hand erfahren, was es bedeutet, auf der Gaesdonck zu leben und zu lernen. Die Kinder können beispielsweise einen Mitmach-Unterricht der 5. Klasse erleben, neue Fächer von Latein bis Informatik kennenlernen, Skelette im 3D-Drucker herstellen, musikalisch oder künstlerisch kreativ werden sowie die vielfältigen Sportmöglichkeiten der Gaesdonck selbst ausprobieren.

Internat, Tagesinternat oder Externat

Für einen Besuch an der Gaesdonck gibt es drei Möglichkeiten: Prägend für die Einrichtung ist das Internat mit seiner bald 175-jährigen Tradition. Schülerinnen und Schüler aus der näheren Region können das Gymnasium aber auch im Tagesinternat oder als externe Schüler besuchen. Interessenten für das Tagesinternat bietet die Gaesdonck übrigens am darauffolgenden Mittwoch, 6. Dezember, von 16 bis 18 Uhr zusätzlich einen besonderen Schnuppertag an.

Interessant ist ein Wechsel zur Gaesdonck übrigens nicht nur nach der Grundschule oder in der Mittelstufe, sondern auch für Schülerinnen und Schüler, die etwa die Realschule mit einem guten Mittleren Schulabschluss beenden und nun ihr Abitur ablegen möchten. Gerade in der Oberstufe macht die private Schule nämlich Angebote, die teils weit über den normalen gymnasialen Lehrplan hinausgehen.

Exzellent, aber keine Elite

Bundesweit einmalig sind beispielsweise die Gaesdoncker „Exzellenz-Kurse“: Auf akademischem Proseminar-Niveau bieten sie bereits vor dem Abitur eine intensive Vorbereitung auf ein Studium oder eine Berufslaufbahn in den Bereichen Architektur, Design, Kunst, Ökonomie oder Medizin.
„Für eine Aufnahme an der Gaesdonck muss man kein Überflieger sein“, ermutigt Schulleiterin Frau Schleede-Schmalz, entscheidend sei vielmehr eine gute Motivation der Bewerberinnen und Bewerber.

Klingt das nicht ein wenig nach einer privaten „Elite-Schule“ für Besserverdienende? „Keineswegs!“, entgegnet der Direktor der Gaesdonck, Dr. Oberdörster. Der Schulbesuch im Externat sei ohnehin kostenfrei und sowohl für die beiden Internatsbesuchsformen als auch für das Oberstufenexternat gebe es bei Bedarf entsprechende Stipendienmöglichkeiten. „Wenn wir zusammenpassen, finden wir auch einen Weg.“

Sophia Schlautmann hat abschließend einen guten Tipp: Wer am Tag der offenen Tür bei den umfangreichen Sportangeboten an der Gaesdonck selbst sportlich aktiv werden möchte, kann gerne seine Sportschuhe dabeihaben.

Gaesdonck entwickelt neues Unterrichtsfach

Dass der Campus des Collegium Augustinianum Gaesdonck mit modernen Sportstätten gut ausgestattet ist, ist kein Geheimnis, dass die Fachschaft Sport des Internatsgymnasiums jetzt ein eigenes Unterrichtsfach für die Oberstufe entwickelt hat, ist hingegen neu.

Alexa Bogers und Monique Heistrüvers sind sichtbar stolz: In Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln haben die beiden Sportlehrerinnen an der Gaesdonck einen Projektkurs für die gymnasiale Oberstufe entwickelt, der sich auf Sport, Ernährung und Gesundheit konzentriert und die Schülerinnen und Schüler ganzheitlich auf das Leben vorbereitet.

„Wir wollen den jungen Menschen zeigen, wie sie ihre Gesundheit erhalten bzw. verbessern können: durch eine ausgewählte, bewusste Ernährung in Kombination mit Bewegung und sportlicher Aktivität“ stellt Heistrüvers heraus. Bogers ergänzt: „In der heutigen Zeit, die von bewegungsarmen Tätigkeiten geprägt ist, wird es für die Jugendlichen immer wichtiger, sich mit dem Thema Gesunderhaltung und Bewegung auseinanderzusetzen. Ernährung mit adäquater Energiezufuhr bei guter Versorgung wird angesichts der neuen Volkskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen sowie häufig konsumierter Fertigprodukte ein wichtiges Thema im Kurs sein.“

Das neue Unterrichtsfach bietet eine ausgewogene Mischung aus praktischen Einheiten und wissenschaftlichen Grundlagen. Die Schülerinnen und Schüler treiben in dem Projektkurs natürlich aktiv Sport, setzen sich aber auch intensiv mit sporttheoretischen und zugehörigen biologischen sowie medizinischen Inhalten auseinander und erlangen so ein ganzheitliches Verständnis für das Themenfeld „Sport, Ernährung und Gesundheit“. Das Ganze wird abgerundet durch sportfachliche Experimente und Analysen. Die eigenen Ernährungsgewohnheiten werden untersucht und Trainingspläne werden entwickelt, durchgeführt und sportwissenschaftlich analysiert. Die enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln ermöglicht den Schülern dabei einen Einblick in die aktuelle Forschung und innovative Ansätze im Bereich der Sportwissenschaft. „Dieser interdisziplinäre Zugang eröffnet den Lernenden nicht nur neue Perspektiven, sondern stärkt auch ihre Fähigkeiten im wissenschaftlichen Arbeiten“, betont Monique Heistrüvers. Alexa Bogers unterstreicht: „Der Projektkurs ist nicht nur eine Vorbereitung auf das Abitur, sondern auch eine Chance für unsere Schüler, ihre eigene Gesundheit und Lebensweise nachhaltig zu verbessern.“

Dr. Thorsten Kattelans, Oberstufenkoordinator des Internatsgymnasiums, betont die praktischen Vorteile des neuen Angebots für das Abitur: „Gegenüber dem klassischen Sport-Grundkurs oder Sport-Leistungskurs sind die Schülerinnen und Schüler in dem Projektkurs viel freier bei der Auswahl der sportpraktischen Elemente und können die individuellen Interessen und Stärken besser einbringen.“ Ein weiterer bedeutender Vorteil bestehe darin, dass dieser Kurs keine Nachteile oder Risiken in Bezug auf Verletzungen vor den sportpraktischen Prüfungen mit sich bringt, die zu Komplikationen bei der Abiturprüfung und Studienplatzbewerbung führen können. Auch das fördere eine gesunde Herangehensweise an sportliche Aktivitäten.