Für große und kleine Kinder
Am Ende eines Mühlenweihers lebt der kleine Wassermann (Banar Fadil) gemeinsam mit seiner Mutter (Ina-Lene Dinse) und seinem Vater (Jan Westphal). Er ist ein neugieriges Kind, das sich auf die Abenteuerreise durch den Weiher begibt. Dabei lernt er die merkwürdigsten und faszinierendsten Wasserbewohner kennen – das ominöse Neunauge (Johanna Pollet), das ihn nachts sogar im Traum heimsucht, oder den etwas untersetzten blauen Karpfen Cyprinus (Julius Schleheck). Bei seinem Streifzug bleibt der neugierige kleine Wassermann schließlich nicht unter Wasser stehen und entdeckt die Welt an Land.
Gebackene Steine
Dabei trifft er auf ein junges Paar, das ihm zeigt, wie man „gebackene Steine“ essen kann, die sich als Kartoffeln herausstellen, oder wie man „einen Blitz aus der Schachtel machen kann, was man eben mit Streichhölzern so machen kann“.
Doch ganz so einfach ist das mit dem Aufenthalt an Land nicht – schnell wird er trocken und braucht unter Wasser nasse Umschläge – oder eben Regen an Land, weswegen eine Wolke kommt. Und so friedlich sind die Menschen auch nicht alle: ein Angler versucht, den Karpfen Cyprinus an Land zu ziehen, wovon ihn zwei Forellen und der kleine Wassermann abhalten können.
Eine bewegliche Land-Wasser- Kulisse, fünf natürlich agierende Schauspieler in Doppelrollen und eine liebevoll erzählte Geschichte nahmen die nicht ganz so zahlreichen großen und kleinen Besucher mit auf eine vergnügliche 65-Minuten Reise in die Welt von Otfried Preussler.
Dessen Erzählung war der Ausgangspunkt der Bearbeitung von Wolfgang Adenberg, die Tankred Schleihschock mit Liebe zu Detail, schönen Liedtexten und moderner Musik verknüpfte.
Dabei verwendete er sogar so intelligente Anleihen wie bei Weills „Mackie Messer“ mit „Und der Karpfen, der hat Zähne“, die die Kinder nicht verstehen konnten, die Erwachsenen jedoch sehr wohl. „Wir versuchen es für Groß und Klein zu gestalten“, meinte Regieassistentin und Spielleiterin Jolanda Uhlig.
Das gelang durchaus – mit dem Lied „Hier unter dem See“ endete eine gelungene Inszenierung.