Für die Gemeinschaft

Schon am Eingang prangte das Logo des Dorffestes – und im Innenhof konnte man schon sehen, dass die Vereine, Verbände und Gruppen aus der Ortschaft sich richtig ins Zeug gelegt hatten, um einen kleinen, aber feinen atmos­phärischen Ort des Zusammenkommens zu schaffen: Ein kleiner Fallschirm, schöne Lichter, ein Partystand, mehrere Tische und eine Cocktailbar schufen einen angemessenen Rahmen für einen Tanzabend, zu dem die Partyband „Dolce Vita“ mit ihren Coversongs die passende Musik bot. „Lillet Wild Berry ist ganz hip“, gab Angelika Kobsch als eine von drei Cocktaildamen schonmal den passenden Tip.
„Wo kann man sonst unter den Linden feiern – außer vielleicht in Berlin. Aber hier isset schöner, und die Bäume sind älter“, frozzelte der Vorsitzende des Bürgerhauses, Klaus Hendricks, angesichts des sich entwickelten Partyabends, bei dem am Ende dann doch noch 200 Leute zusammenkamen.
Alle zwei Jahre
Seit 40 Jahren feiert das Dorf alle zwei Jahre sein Fest, dessen Erlöse in die Renovierung und den Erhalt des Bürgerhauses gesteckt werden. „Aktuell sind wir an Austauscharbeiten dran und an ein paar Renovierungen wie Türen erneuern, die noch aus der Zeit stammen, wo wir aus dem Bühnenhaus Sachen für das Bürgerhaus mitnehmen durften“, erinnert sich Hendricks lebhaft.
„Die IG Bürgerhaus ist ein Zusammenschluss aus 20 Vereinen hier vor Ort“, erläuterte Hendricks´ Vorgänger Josef Paeßens. „Die Idee war, im Dorf den Zusammenhalt zu fördern und den Erlös für gemeinsame Aktivitäten zu nutzen.“ Und so wird das seitdem aktiv praktiziert. Manfred „Bimbo“ Boomers genoss mit seinen Freunden einen ersten Cocktail.
„Dass Alt und Jung hier zusammenkommt“, sei eine Qualität des Festes. „Und dass man viele sieht, die man sonst oft das Jahr über nicht so sieht“, ergänzte Irene Hendrix, seit 27 Jahren Twistedenerin. „Der Sound ist nicht überladen, man kann sich unterhalten und diese tollen Stimmen hören“, freute sie sich.
Jörg und Kerstin Krieger waren aus Hamburg-Elmsbüttel zu Twistedener Freunden gekommen. „Dafür haben wir extra den „Hamburger Schlagermove“ sausen lassen, wo wir seit 15 Jahren hingehen“; unterstrichen sie augenzwinkernd ihre „Opferbereitschaft“ und genossen den Abend. „Super Band, das Bier schmeckt.“
Am nächsten Tag eröffnete ein Open-Air-Gottesdienst mit Pastor Andreas Poorten und dem Projektchor den Sonntag, der dann auf dem Gelände – eingerahmt von den Klängen des Musikvereins Twisteden – mit einem vielfältigen Programm weiterging.
Ein Ballonclown sorgte für strahlende Kinderaugen, die Twistedener Bücherei lud auf einem kleinen Flohmarkt zum Stöbern ein. Landwirte luden zum „Eutermelken“ an der nicht ganz echten Kuh ein, die Kinder konnten Kinderkarussel fahren, sich im Schießen üben.
Oder sie konnten mit den „Großen“ an den Waffel- oder Grillstand gehen, die zahlreichen Kuchen der KFD-Frauen und einen Schluck Kaffee genießen. „Das ist ein Teil unseres Lebens geworden“, brachte Ortsvorsteher Josef Kobsch allen Organisatoren seinen Respekt entgegen. „Und es wird es sicher noch lange so bleiben, Gemütlichkeit und Gemeinschaft auf diese Weise zu pflegen.“