Für den Artenschutz
Wer seinen Kindern Natur und Tierarten nahebringen will, findet ab und an auch den Weg in den Tierpark Weeze. Nun lockte dort beispielsweise das Schafschurfest.
Parallel dazu eröffnete der Weezer Bürgermeister Ulrich Francken gemeinsam mit der Geschäftsführerin des Tierparks, Marie-Christine Kuypers, dem Vorsitzenden des Tierpark-Fördervereins, Norbert Thul, und der Artenschutzbeauftragten der Gemeinde, Melanie van de Flierdt, einen neuen Fledermaus-Infopfad und eine Wildbienenstation.
An den insgesamt vier Fledermaus-Stationen können sich die Besucher jetzt darüber informieren, wo es in Deutschland Fledermäuse gibt, wo sie überwintern und wie der natürliche Jahresablauf des Tieres aussieht.
Daneben können die Gäste an den Stationen interaktiv mit einem Steckspiel die einzelnen Arten nachvollziehen, an einer Hängestange wie eine Fledermaus „abhängen“ und ihr Wissen über die Tiere bei einem Drehtafel-Spiel oder an einer Drehscheibe austesten.
Ergänzend dazu wurde der alte Trafoturm auf dem Gelände von dem Künstler Michael Horn mit diversen einheimischen Tier- und Fledermausarten wie dem Goldlaufkäfer, der Wildbiene oder der kleinen Bartfledermaus versehen. Außerdem befinden sich ganz oben am Turm verschiedene Nistkästen für Fledermäuse und Mauersegler.
Die Wildbienenstation besteht aus einem Insektenhotel und Informationstafeln zum Thema Wildbienen. Eine Wildblumenwiese wurde in unmittelbarer Nähe eingesät. Das Ganze findet im Rahmen des Projekts „Nature meets culture“ statt, das zum Ziel hat, den Artenschutz und die Umweltbildung weiter zu fördern.
„Das ist ein wichtiges Thema für uns, auf das wir aufmerksam machen wollen“, unterstrich Marie-Christine Kuypers. Denn man habe im Umfeld des Tierparks auch sieben Fledermausarten entdeckt, die fast alle auf der „Roten Liste“ bedrohter Tierarten stehen, bestätigte Melanie van de Flierdt.
Die notwendigen Gelder in Höhe von 160.000 Euro kommen durch Fördergelder der „Deutschen Postcode Lotterie“ in Kooperation mit dem „Artenschutz Franken“ zusammen. Mit 10.000 Euro beteiligt sich die ALDI-Stiftung an dieser Summe.
Die nächsten beiden Schritte umfassen die Gestaltung des Trafoturms. Geplant sind eine verglaste Holzkuppel, durch die man in den Turm gehen kann, weitere Kunstwerke von Michael Horn und die Ausstattung der Wände und Decken mit interaktiven Lernspielen.
Außerdem sollen weitere Nisthilfen für Schleiereulen und Turmfalken angebracht werden. Mit einem Live-Stream soll es möglich sein, das tierische Leben oben nachzuvollziehen. Und der Außenbereich rechts neben dem Turm soll zum Lebensraum für Kleinstlebewesen wie Insekten oder Reptilien umgestaltet und so der Turm zu einer Art „Artenschutzzentrum“ entwickelt werden.
Vielleicht ist das dann in zehn Jahren ein „Hotspot am Niederrhein“, gab sich der Weezer Bürgermeister Ulrich Franken zuversichtlich, dass das neue Angebot eine Reihe von Naturinteressierten anlocken wird.