Frühling und Sommer musikalisch
Zahlreiche Besucher nutzten die „Kreis Klever KulTourtage“ in Verbindung mit dem Internationalen Museumstag, um sich im Niederrheinischen Museum für Volkskunde umschauen zu können. „Netzwerk Museum: Neue Wege – neue Besucher“ ist ein Motto voller Dynamik“, fand der noch amtierende Museumsleiter Burkhard Schwering, der am 30. Juni offiziell in den Ruhestand geht. „Museen leisten einen großen Beitrag zur Kultur des Landes“, unterstrich der Fachmann, der sich auch nochmal zu der außergewöhnlichen Henschel-Ausstellung äußerte.
„Das war ein „Ringeltäubchen“, wurde er in der Einordnung fast poetisch. „Das kann der Auftakt zu einer Entwicklung sein, der uns viele neue künstlerische Talente bescheren kann“, sah er auch die möglichen langfristigen Auswirkungen der Ausstellung, die eine bundesweite Strahlkraft erlangt hatte.
Die Besucher konnten neben den Ausstellungen im Haus dann auch Musik zu den Themen „Frühling“ und „Sommer“ in dem kleinen Café des Museums genießen.
Dort kamen kleine und große Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer der Kreismusikschule Geldern unter der Gesamtleitung von Andrea Konrath zusammen, um das Publikum gut 60 Minuten lang mit verschiedenen klassischen Gesangs- und Klavierwerken zu unterhalten.
Den Auftakt bildete das Chorensemble „Lust auf Stimme“ mit Mozarts „Im Frühlingsanfang“ und Franz Schuberts „Ständchen“, bei dem die vierzehn SängerInnen die angemessene Heiterkeit der Kompositionen zum Ausdruck brachten.
Danach war es den etwas kleineren Schülerinnen vorbehalten, für die musikalischen Momente zu sorgen. Die „Sinfonia BMV 156 zu vier Händen“ wurde schön getragen und melodisch klar von Helena Weber und Jan Luca Reh am Klavier vorgetragen. Franziska Jäschke sorgte mit „Ave Maria“ für den gesanglichen „Willkommensgruß für Kevelaer“, wie es Konrath ausdrückte, die die SängerInnen am Piano begleitete.
Glockenhell ertönte das Timbre von Julia Weber zu der Komposition „Caro mio ben“ von Tommasso Giordano. Das Trio Franziska Jäschke, Julia Weber und Rilana Klein überzeugte dann mit dem Lied „Komm lieber Mai“.
Und Ben Tissen, der am Tag zuvor 13 Jahre alt geworden war, bot bei Ludwig van Beethovens „Sonatine F-Dur“ eine vollkommen unaufgeregte, gute Leistung am Klavier.
Unterbrochen wurden die musikalischen Darbietungen von Heribert Zimmermanns Gedichtlesungen, die natürlich den Bezug zu den beiden Jahreszeiten herstellte. Er trug Friedrich Hölderlins und Heinrich Seidels „Frühling“, „Das traumhafte Rätsel“ von Max Frisch und Ludwig Uhlands „Frühlingsglaube“ vor – mit so poetischen Gedanken wie „Die Welt wird schöner mit jedem Tag./ Man weiß nicht, was noch werden mag/ Das Blühen will nicht enden.“
Zum Abschluss des Konzerts kam nochmal der Chor mit Robert Schumanns „Zigeunerleben“ zu Wort – ein angemessener Abschluss einer lyrisch und klanglich vielfältigen Musikdarbietung.