Friseure Carbone & Dierkes feiern ihr 10-Jähriges Bestehen

Am 14. Februar 2009 zum Valentinstag war es soweit, Hanni Carbone (58) und Sabine Dierkes (52) eröffneten vor zehn Jahren ihren eigenen Friseursalon in Winnekendonk am Kriegerdenkmal.

Beide haben im selben Kevelaerer Frisörsalon eine Ausbildung absolviert und dort einige Jahre gearbeitet, bis sich ihre persönliche Lebenssituationen durch Heirat und der Geburt ihrer Kinder änderte (Carbone 3, Dierkes 2). Sie gaben ihren Beruf auf und widmeten sich ihren jungen Familien. In dieser Zeit hielten die beiden immer Kontakt, da man sich mochte.

Als sich dann im Laufe der Jahre abzeichnete, dass sich die Familiensituationen durch das Erwachsenwerden der Kinder ändern würde bzw. eine Ehe vor dem Aus stand, war man entschlossen wieder berufstätig zu werden. Ungefähr zeitgleich ergab es sich, dass der Ehemann von Hanni Carbone seinen eigenen Betrieb vergrößerte und dadurch das Geschäftslokal an der Hauptstr. 12 in Winnekendonk frei wurde. Dies gab dann den finalen Ausschlag den Traum vom eigenen Frisörsalon zu verwirklichen.

„Ich wollte nie wieder für jemanden anderen arbeiten“, sagt Hanni Carbone. Auch für Sabine Dierkes statt fest, „Das machen wir. Nicht zuletzt auch weil ich durch meine Trennung wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen musste.“

Als beide dann mit ihren Familien, Freunden und Bekannten über den Traum des eigenen Friseursalons sprachen, stieß der Plan auf Unverständnis bis hin zur Ablehnung. „Alle haben uns abgeraten. Es war gerade die Bankenkrise und keiner aus unserem Umfeld glaubte daran, dass es noch einen Frisör im Kevelaerer Stadtgebiet brauchte, geschweige denn einen in Winnekendonk“, erinnert sich Dierkes. „Viele glaubten, dass wir naiv und uns nicht im Klaren darüber waren, was Selbstständigkeit bedeute“, ergänzt Carbone.

Anders sein

Die beiden Frauen ließen sich nicht beirren. „Wir haben das richtig gut geplant und wir wollten anders sein als es sonst in der Branche üblich ist“, erläutert Sabine Dierkes. „Am Tag der Eröffnung waren wir völlig überwältigt. Es waren soviel Leute da. Das tat so gut“, fügt Hanni Carbone mit einem glücklichen Lächeln hinzu.
Der Salon startete mit vier Plätzen und bereits in 2012 war man auf acht Plätze angewachsen. Auch die Anzahl der Beschäftigten stieg, so war man eine Zeitlang zu siebt. Heute betreiben die beiden den Salon in Teamarbeit mit zwei weiteren Angestellten.
„Wir haben uns immer auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingestellt, auch mal etwas ausprobiert und bilden uns permanent fort“, erläutert Dierkes. „Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt. Jeder bekommt eine individuelle Beratung, hochwertige Arbeit unter Verwendung der passenden Produkte. Auch das Eingehen auf persönliche Dinge, die sich oft im Gespräch ergeben, ist uns wichtig“ ergänzt Carbone „und manchmal ertappe ich mich dabei, dass der Rat, den ich dem Kunden geben habe, eigentlich für mich selbst bestimmt war“, sagt sie und lacht.

Keine Angst

Zukunftsängste haben die beiden aglien Unternehmerfrauen nicht. Sie schauen nach vorne und passen sich an. So hat man jüngst erst die Öffnungszeit radikal verändert. Am Samstag ist geschlossen, dafür hat der Salon am Dienstag bis 21 Uhr geöffnet. Die Kunden belohnen dies und kommen nicht nur aus dem Stadtgebiet nach Winnekendonk. Carbone und Dierkes sind stolz auf ihren Salon, der Kundschaft aus den umliegenden Gemeinden, aber auch aus großen Städten wie z.B. Krefeld und Düsseldorf anzieht. Auch die in den vergangenen Jahren stark angestiegene Anzahl an Friseursalons in Kevelaer und den Ortschaften bereitet den beiden keine Sorgen. „Wir sehen das nicht als Konkurrenz. Es sind Mitbewerber auf die wir keinen Neid haben, denn der Kunde entscheidet wo er hin geht“, sagt Dierkes bestimmt.

Auf die Frage, was sie in den vergangenen zehn Jahren bereut haben, erwidert Carbone: „Nichts. Arbeiten macht einfach Spaß. Insbesondere in einem so tollen Team auf das wir so stolz sind. Und unsere beiden Damen (Gisela Terporten, Özlem Özkacar, Anm. d. Red.) sind auch stolz auf uns. Das macht glücklich und wir würden es immer wieder so tun“.