Wenn die Abhängigkeiten zweier Beteiligter gleichermaßen verteilt, die Positionen allerdings nicht kongruent sind, lässt sich schwerlich ein Konsens finden – und dann kann es stattdessen zugehen wie auf einem Basar. So geschehen im Jugendhilfe- und unmittelbar darauf folgenden Haupt- und Finanzausschuss in dieser Woche, in denen um eine „Eilentscheidung“ bezüglich der Sanierung des St. Antonius-Kindergartens gerungen wurde. Hier die katholische Kirche, sprich Zentralrendantur, als Träger, dort die städtische Verwaltung, die gemäß Gesetz für die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu sorgen hat. Dazwischen die Politik, die den gordischen Knoten zur Überwindung des Problems zu zerschlagen hatte.

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: Dieser, Wilhelm Busch nachgesagte Spruch, könnte am vergangenen Dienstagabend nicht nur so manchem Mitglied des Jugendhilfeausschusses und des nachfolgenden Haupt- und Finanzausschusses, sondern auch dem einen oder anderen Besucher in den Sinn gekommen sein.

Ein kurz zusammengefasster Blick zurück: Ende Januar 2025 war der Haushaltsplan für das laufende Jahr schon so gut wie durch (das Kevelaerer Blatt berichtete ausführlich), als im Februar ein Antrag der Zentralrendantur Geldern-Goch auf dem Tisch der Verwaltung und des Jugendhilfe- und Haupt- und Finanzausschusses landete: Die Zenralrendantur bat um einen „freiwilligen“ Investitionskostenzuschuss der Stadt zu notwendigen Neubau- und Sanierungskosten in der KiTa St. Antonius (auch hierüber berichtete das Kevelaerer Blatt). Von den möglichen Szenarien „Neubau“ oder „Erhalt“ ließ sich der HuF auf Szenario eins ein, was davon ausgehen sollte, dass der LVR die Maßnahme als komplett förderungswürdig ein…