Das Hohenloher Figurentheater war am letzten Wochenende des Bühnenhaus-Open-Air zu Gast

Fantastischer Faust auf der Puppenbühne

Wie schnell hat man vergessen, dass da zwei Menschen hinter dem hohen Bühnenpodest stehen… Foto: nick

Ja ja, dieser Faust-Stoff ist eine Sage. Gut und böse sind sie da, egal ob Wicht oder wichtiger. Holzschnittartig und unartig zugleich. Was Wunder, sind es doch große Stabpuppen, die Johanna und Harald Sperlich da vorführen – ohne die Charaktere vorzuführen.

Ihr „Faust“ beruht auf der mittelalterlichen Dramatisierung der Faust-Sage, die besonders Puppenspieler aufgriffen. Erst ein solches Puppenspiel soll Goethe zu seinem Meisterwerk inspiriert haben.

Sie streichen sich durchs Haar, sie laufen mit erhobenem Zeigefinger oder gebeugt oder hochnäsig durchs Leben, ihre Augen blinzeln keck oder funkeln böse – und doch sind es mehr als die vielen Möglichkeiten, die allein die Puppen bieten oder ihre Spieler ihnen geben. Es sind auch die Stimmen, die die Sperlichs ihnen einhauchen, eingeben, aus ihnen herausholen.

Wie schnell hat man vergessen, dass da zwei Menschen hinter dem hohen Bühnenpodest stehen, die nicht nur die Bewegungen der Puppen steuern, sondern auch noch jedem aus dem ganzen Ensemble eine eigene Stimme ,leihen‘. Licht und Kulisse fügen sich in diese Produktion des Hohenloher Figurentheaters famos ein.

So is…