Als die frisch gebackene Betriebswirtin Christiane Hüls vor 30 Jahren von Kamp-Lintfort nach Kevelaer kam, um hier in der gerade eingeweihten LuGa als Stiftsdirektorin die Leitung der dort vorgesehenen Senioreneinrichtung zu übernehmen, ahnte sie wohl noch nicht, dass sie im Begriff war, eine Lebensaufgabe anzutreten.
Viel Wasser ist seitdem den Rhein runtergeflossen, und wer weiß nicht, welch großer Wandel sich in den vergangenen drei Jahrzehnten in dem damals hochgepriesenen und bislang einzig gebliebenen Einkaufszentrum in Herzen der Stadt vollzogen hat. Im Erdgeschoss, wohlgemerkt, denn ‚oben rum‘ und ‚oben drin‘ ist alles beim Alten geblieben, besser: bei den Alten, denn für jeweils 70 Senioren und Seniorinnen ist das weitläufige Gebäude – wenngleich auch in ihrem zumeist letzten Lebensabschnitt – mit großer Kontinuität und Beständigkeit zur Heimat geworden.
Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Bei bestechender, weil fußläufiger Nähe zur Innenstadt, den Geschäften und Warenangeboten und natürlich zum Zentrum der Wallfahrt mit seinen vielfältigen religiösen und kulturellen Angeboten stellt die Tatsache, dass man seinen Lebensabend mit seinen eigenen Sachen und weitestgehend in seinen eigenen vier Wänden verbringen kann – wer will das nicht – ein erhebliches Wohlfühlkriterium dar.
<…