Es mangelt an Lehrern

Es ist wohl ein Traum für angehende Lehrer. Es fehlen Lehrkräfte an allen Ecken und Enden, was in Deutschland gerade ein allgemeines Problem ist. Von Spitzengehältern über Zulagen bis zu schnellerer Verbeamtung wird vieles versucht, um mehr Lehrer einzustellen.
Der Deutsche Lehrerverband behauptet, es handele sich um den schlimmsten Lehrermangel seit 30 Jahren. Teilweise entfallen mehrere Stunden in der Woche auch an Kevelaers Schulen.
Vor allem die Schulen in ländlichen Gebieten seien bei Lehrern sehr unbeliebt, berichtet die Schulleitung der Gesamtschule-Kevelaer-Weeze. Diese befindet sich gerade in der Aufbauphase und wird nach den Sommerferien um einen ganzen Jahrgang größer. Schon jetzt gibt es hier Probleme, ausreichend Lehrkräfte zu bekommen. Der Stundenplan musste auch schon gekürzt werden. So werden zurzeit Fächer wie Kunst und Musik komplett auf Eis gelegt. Informatik und Chemie, können nicht durchgehend angeboten werden.
Der Lehrermangel an dieser Schule könnte aber nach eigenen Angaben auch darauf zurückzuführen sein, dass im Moment an der Gesamtschule überwiegend befristete Teilzeitstellen angeboten werden. Bei einem großen Angebot an Stellen insgesamt werden diese aber wohl seltener besetzt. Außerdem ist in den vergangenen Jahren auch eine vermehrte Anzahl an Kindern von Migranten dazu gekommen.
An Gymnasien gebe es jedoch diesbezüglich überwiegend kein Problem, sagt Musiklehrer Benjamin Hantke, der an einem Gymnasium unterrichtet. Gymnasien seien bei Lehrern beliebter, da es dort weniger Schüler mit Lerneinschränkungen gebe.
Lehrermangel ist nicht nur an weiterführenden Schulen ein aktuelles Problem. In der St. Antonius Grundschule stelle der Mangel an Lehrern nach Angaben dort unterrichtender Lehrer ein Problem dar, auch wenn dieser dort nicht so extrem sei, wie an anderen Schulen. In vielen Klassen sei eine Doppelbesetzung zur Unterstützung der Kinder nötig, was aber nicht immer möglich sei.
,,Abhilfe verschaffen da die Quereinsteiger, die meist auch schon aus sozialen Berufen kommen“, erläutert Manuela Amann, die dort als Lehrerin arbeitet. Quereinsteigerin Britta Brauers, die schon seit einem Jahr befristet an der Schule angestellt ist, wechselte zum Beispiel von ihrem Beruf als Kindergärtnerin an die Schule. Ohne ein Studium zum Lehramt und ein Referendariat dürfen diese Lehrkräfte aber nur Sport, Kunst und Musik unterrichten und verdienen weniger Geld. Wenn schon ein Studium in einem bestimmten Fach absolviert wurde, darf dieses Fach auch unterrichtet werden. Augenblicklich scheint noch keine Besserung in Sicht zu sein.
Leonie Naimor & Sarah Schumacher