Es funkte auf der Herbstkirmes

Gerade einmal 19 Jahre waren Irene und Peter Pacco alt, als sie sich am 17. Oktober 1970 das Jawort gaben. Zueinander gefunden hatten die Veerterin und der Kevelaerer zwei Jahre zuvor auf der Herbstkirmes in Wetten. Peter Pacco war zu diesem Anlass mit seinen Freunden in einer Kneipe eingekehrt. „Und sie saß mit Freundinnen am Tisch neben uns“, erinnert sich der Jubilar, während er seine Frau lächelnd ansieht. Und dann sei es einfach so passiert, ist sich das Goldpaar einig. Zwei Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken.

Wie man es schafft, so viele Jahre glücklich verheiratet zu sein? „Ach, man merkt irgendwie gar nicht, dass es 50 Jahre sind“, lacht die Jubelbraut und lässt damit ihre Zutaten für eine glückliche Ehe im Verborgenen. Wichtig ist dem Paar jedenfalls, nicht nur daheim schöne Erlebnisse miteinander zu teilen, sondern auch außerhalb der gewohnten Umgebung Zeit zu verbringen. Seit 48 Jahren fahren sie mindestens eimal im Jahr nach Österreich – zu den Gastgebern besteht inzwischen ein freundschaftliches Verhältnis.

Und sonst verbringen die Friseurin im Ruhestand und der ehemalige Dachdecker ihre Freizeit gerne auf den Fahrrädern, die seit Kurzem auch im Hause Pacco einen kleinen Motor besitzen. „Ich fahre immer mit dem Fahrrad“, erzählt Irene Pacco und gibt ihrem Mann damit eine Steilvorlage für einen kleinen Seitenhieb. Denn dieser sitzt hin und wieder daheim und sorgt sich um seine Liebste, wenn sie mal wieder bei den ärgsten Witterungsverhältnissen mit dem Rad unterwegs ist, anstatt das Auto zu nehmen. Ernsthaft passiert ist dabei noch nichts und über das ein oder andere Malheur können die beiden nur lachen.

Schützen und Schwimmen 

Seit rund 40 Jahren wohnt das Jubelpaar im eigenen Haus in Wetten, in dem der Jüngste der drei Enkelkinder sogar sein eigenes Zimmer für die Zeit bei Oma und Opa hat. Eine ganz persönliche Note verleiht Peter Pacco, der seit vielen Jahren bei den Petrusschützen in Kevelaer aktiv ist und 1994 dort König war, dem Eigenheim mit zahlreichen selbst gemachten Basteleien. Der kreative 69-Jährige nutzt seine Zeit gerne, um Deko zu basteln oder auch das ein oder andere Heimatbild selbst zu malen. Seine Frau verbringt ihre Freizeit, jedenfalls vor der Corona-Pandemie, lieber im Wasser beim Schwimmen.

Ihre Feier zur Goldhochzeit am 17. Oktober – dem Hochzeitstag des Paares und zugleich der Geburtstag der Jubelbraut – hatten Irene und Peter Pacco mit rund 100 Gästen geplant. Dass die Gästezahl aufgrund von Covid-19 nun deutlich reduziert wurde, ist für das Jubelpaar zwar bedauerlich, tut der Vorfreude jedoch keinen Abbruch. Schon die Silberhochzeit habe man in großem Stil gefeiert. Und nun – 25 Jahre weiter – darf auch zu diesem Anlass keine Party fehlen.

Sofern die Corona-Maßnahmen es zulassen, wartet nach dem Gottesdienst ein Sektempfang auf die Gäste, bevor es zum gemeinsamen Essen und Feiern ins Waldschlösschen geht. Und bereits jetzt wagte Irene Pacco einen kleinen Gedanken an die Diamantene Hochzeit, die in zehn Jahren ins Haus stehen wird. Damit löste sie einen ironisch-empörten Blick ihres Mannes aus, der sich durchaus der Sachlage bewusst ist: auch zum 60. Hochzeitstag muss es eine Feier geben. Aber in diesen Tagen freut sich das Paar erst einmal, am Wochenende gemeinsam mit Familie und Freunden auf 50 Ehejahre zurückzublicken.