Erstmals eine große Adventsvigil in Kevelaer

Am Freitag, 7. Dezember, lädt die Pfarrei St. Marien um 19.30 Uhr in die Basilika ein. Dort findet zum ersten Mal eine große Adventsvigil statt.

Die Wallfahrtsleitung um Domkapitular Gregor Kauling und Dr. Bastian Rütten, den theologischen Referenten der Wallfahrt, knüpft mit diesem Angebot an eine gute Erfahrung an: „Wir durften im Rahmen der Tage mit dem Reliquienschrein der Hl. Bernadette im September sehr gute Erfahrungen mit diesem Format machen“, sagt Kauling. Zu diesem Anlass kamen zur abendlichen Vigil rund 600 Gäste. „Das Konzept geht auf“, schwärmt Rütten, der in der Wallfahrtsgemeinde auch für die Erprobung und Etablierung neuer Formate zuständig ist. „Die farbenprächtige Basilika in farbiger Lichtinstallation, das Kerzenlicht, die wunderbare Musik unserer Musiker und Chorgruppen, ansprechende Impulse, Stille und gemeinsames Gebet … das scheint in dieser offenen Form viele Menschen angesprochen zu haben“, freut sich Rütten.

Neben der Hauptwallfahrtszeit von Mai bis November ist Kevelaer zunehmend als eine Art „Kirche auf dem Berg“ ein spiritueller Anziehungspunkt für viele Menschen. Besonders das adventliche Kevelaer lockt an den Wochenenden viele Besucher an. „Wir möchten diesen Bedarf nach neuen, offenen und niederschwelligen Formaten ernst nehmen“, führen Kauling und Rütten weiter aus. „Die Vigil ist mit den vielen Gesängen und der Lichtsymbolik gerade zu geeignet.“

An diesem Abend werden die Türen im menschlichen Leben im Mittelpunkt stehen. Die Organisatoren knüpfen damit an die lebensweltlichen Erfahrungen der Menschen an. Wer kennt sie nicht: Türen, die einem verschlossen bleiben; Türen, die neugierig machen; Türen, die uns Angst machen und abschrecken. Der Advent ist – nicht zuletzt durch die Türchen des Adventskalenders – die Zeit der Türen. „So steht auch das Lied ,Macht hoch die Tür‘ im Mittelpunkt der Feier“, fügt Chordirektor Romano Giefer hinzu. Alle anderen Lieder wurden in Verbindung mit biblischen und lyrischen Texten und entsprechenden Gebeten aufeinander abgestimmt. Die Mädchenkantorei wird den Abend musikalisch bereichern. An der Orgel sitzt Basilikaorganist Elmar Lehnen.

An die Vigil schließt sich gegen 20.15 Uhr ein Abend der Barmherzigkeit an. Bis 21.30 Uhr gibt es die Möglichkeit, sich eigene Impulse in der Basilika zu suchen. Es besteht das Angebot einen Einzelsegen zu empfangen, Gebetsanliegen zu notieren, in Stille zu beten, einen Bibelvers zu ziehen, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen oder einfach der Musik zu lauschen und eigene Gedanken zu verfolgen. „Die Barmherzigkeit Gottes zu erinnern ist uns Seelsorgern hier in Kevelaer ein wichtiges Anliegen“, betont Kauling. „Das erinnert auch uns Theologen: Gott ist immer größer als all unsere Vorstellung.“ So sollen die Türen der Basilika an diesem Abend für alle offen stehen. „Kommt und seht“, so lautet daher das Motto des Abends. „Viele Menschen finden den Weg nicht mehr zu unseren traditionellen Angeboten“, attestiert Rütten. „Wir wollen vor allem Räume eröffnen, Erfahrungen ermöglichen und wir wollen selber offen sein für Neues.“