Erstmals ein Brüderpaar

Festkettenträger Norbert Platzer und Adjutant Günther Platzer vertreten die Bürger
Kevelaer. Die Freude auf die bevorstehende Kirmes steht dem diesjährigen Festkettenträger Norbert Platzer und seinem Adjutanten Günther Platzer ins Gesicht geschrieben. Denn dieses Kevelaerer gesellschaftliche Ereignis zu pflegen, zu bewahren, liegt den beiden Bürgerschützen besonders am Herzen. „Für uns gehört es zur Traditionserhaltung“, erklärt Norbert Platzer aus voller Überzeugung, sein Bruder stimmt kopfnickend zu. In diesem Jahr stehen die beiden Brüder in der ersten Reihe und übernehmen am kommenden Samstag mit der Übergabe der Festkette an Norbert Platzer die Regentschaft in der Marienstadt.
15 Vereine repräsentieren
Zum 135-jährigen Bestehen der Bürgerschützen präsentiert sich der Traditionsverein zum achten Mal als festgebender Verein. Bereits zur Gründung der Geselligen Vereine, 1908, stellten die „Bürger“ den ersten Festkettenträger. Und dass der Jubiläumsverein immer für eine Überraschung gut ist, bewies er auf dem Heimatabend im Januar mit der Proklamation seines Festkettenträgers und Adjutanten. Zum ersten Mal präsentiert sich zur Kirmes ein Bruderpaar an der Spitze. „Das hat es noch nie gegeben“, erklären die Brüder, die es als besondere Ehre sehen, das Festjahr der Bürgerschützen gestalten zu dürfen.
Auch die freudige Zustimmung der Ehefrauen Petra und Gertrude Platzer bestärkt die beiden langjährigen Mitglieder der Bürgerschützen, ihren Verein während der Kirmestage und darüber hinaus zu repräsentieren. „Wir vertreten aber nicht nur die Bürgerschützen“, betont Norbert Platzer, „wir stehen für die Gemeinschaft der Geselligen Vereine und damit für 15 Vereine, die den Geselligen Vereinen angehören“, fügt er mit Stolz hinzu. Ein vollgespickter Terminkalender zeigt, wie ernst Norbert und Günther Platzer ihre Aufgabe nehmen. Sie zeigen sich präsent, besuchen Vogelschießen, Galaveranstaltungen, unterstützen die Nachbarn am Bertroisweg beim Schmücken. „Es sind etwa 3000 Rös-chen angefertigt worden“, verraten Renate und Gertrude Platzer. Hier am Haus von Norbert Platzer haben auch 13 Wachsoldaten, die sich aus Freunden, Vereinskameraden, Schwiegersohn und Sohn Markus zusammensetzen, ihr Wachlokal bezogen. „Und eigentlich könnte ich zur Zeit auch noch hier einziehen“, verkündet Günther Platzer mit einem Lachen, der sein (Un)Ruhestands-Leben dann aber doch lieber mit seiner Frau Gertrude in Stenden vorzieht.
Vor 42 Jahren tritt das humorvolle Bruderpaar den Bürgerschützen bei, knüpft damit an die Familientradition an. „Schon unser Vater, Heinz Platzer, gehörte den Bürgerschützen an, vertrat 1961 die Königswürde“, berichtet der 62-jährige Vermessungsingenieur und Immobilienmakler Norbert Platzer. Auch sein Sohn Markus gehört den Bürgerschützen an und setzt damit die Familientradition fort. Dankbar ist Norbert Platzer für die starke Unterstützung seiner Frau Renate. Sie ist es, die dem leidenschaftlichen Imker und Jäger den Rücken frei hält, auch für das Vereinsleben. Drei Mal gehörte Norbert Platzer als Offizier der Wache an, trat 2004 im Verein die Königswürde an. Ein Jahr später gab er diese an seinen zwei Jahre älteren Bruder Günther weiter, der während seines Vereinslebens ebenfalls zwei Mal der Festwache angehörte.
„Seid einig!“
Nach dem Motto der Geselligen Vereine – „Seid einig“ – wünscht sich das Bruderpaar eine gesellige Kirmes. „Eine gemeinsame Kirmesfeier“, betont Norbert Platzer, „gutes Wetter wäre auch nicht schlecht“, fügt Günther Platzer hinzu. „Aber dafür machen wir bei Maria an der Gnadenkapelle noch ein paar Kerzen an“, verspricht das Bruderpaar und wünscht den Kevelaerer Bürgern: „Völ Glöcks met de Kermes.“