Franz Stassen war Inhaber eines Blumengeschäfts an der Bahnstraße und starb vor 15 Jahren

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Franz Stassen mit seiner Frau Marga. Foto: Delia Evers

In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Die Wallfahrtsstadt beheimatet viele engagierte Menschen – früher wie heute. Ob zum Geburtstag, Jubiläum oder anderen Anlässen werden wir auf bewegte Leben blicken. Heute auf das von…

Franz Stassen

Wenn Kevelaererinnen und Kevelaerer vom Alt Derp reden, meinen sie meistens die alte Pfarrkirche und ihr Umfeld mit der Gaststätte, der das „alte Dorf“ seinen Namen gab und die schon zu Beginn der Wallfahrt Herberge war. Hier, im Haus ‚Alt Derp‘, kam vor 105 Jahren am 29. Oktober 1917 als neuntes von elf Kindern Franz Stassen zur Welt. 

Der Junge wollte Förster werden. Doch seine Lehre begann er nach der Marktschulzeit in der Baumschule Peters. Im Zweiten Weltkrieg war er bei der Luftwaffe, u.a. stationiert in Russland, wo er Casinodienst tat. „Da mussten wir nicht hungern.“ Zum Kriegsende setzte er sich nach Rosenheim ab. Die Amerikaner nahmen ihn fest und entließen ihn nach vier Wochen. Er stieg wieder bei Peters ein und machte seinen Meister. 

Franz Stassen wollte sich auf dem elterlichen Anwesen an der Seite seiner Frau Klara, geborene Blankenmeier, mit einem Blumenfachgeschäft selbstständig machen. 1952 riss er eine alte Scheune in der Nähe der Gaststätte nieder, klopfte 22.000 Steine ab und verbaute sie im neuen Haus. Im Jahr darauf starb seine Frau nach der Geburt von Söhnchen Franz im Wochenbett. Später kam auch der Junge zu Tode. Der Mann behielt seinen Lebensmut.

Lange Tage und kurze Nächte